Viele Orte sehen und dabei nur einmal in der Kabine das Gepäck auspacken müssen: Vorheriges Jahr haben sich über 3,1 Millionen Deutsche für diese Form des Reisens entschieden und eine Kreuzfahrt unternommen.
Anfang März entschied sich auch HASEPOST-Leserin Doris B. ihren Urlaub auf einem ägyptischen Kreuzfahrtschiff zu verbringen, zu einem Zeitpunkt als es dafür noch keine Reisewarnungen gab. Im Zuge der sich rasant entwickelnden Corona-Pandemie endete ihre Reise jedoch anders als erhofft.
„In der Urlaubswoche fand das Programm wie geplant statt“, berichtet die Osnabrückerin. Aufgrund der aktuellen Ausbreitung des Corona-Virus hatte die Kreuzfahrtreise jedoch ein nicht vorhersehbares Ende. Im Gespräch mit unserer Redaktion erzählt Doris B., die ihren Nachnamen lieber verkürzt sehen möchte, ihre „besondere Urlaubsgeschichte“ – von anfänglichen Temperaturmessungen an Bord, bis hin zur dann doch noch glücklichen Ankunft in Osnabrück.
Temperaturmessungen an Bord
Schon an Bord des Kreuzfahrtschiffes wurde regelmäßig die Körpertemperatur der Gäste gemessen. Das Personal trug Handschuhe und Mundschutz, um die Infektionsgefahr so gering wie möglich zu halten. Es herrschte eine angespannte Atmosphäre: „Alle Urlauber waren sich unsicher wegen der aktuellen Situation. Es haben sich alle auf die Rückholaktion des Veranstalters verlassen.“ Der Rücktransport zum Flughafen erfolgte per Bus. „Mein Partner und ich wurden zusammen mit den anderen Passagieren am Freitagnachmittag (20. März) in Luxor abgeholt und nach Hurghada gebracht. Von dort ging es dann mit dem Flugzeug nach Frankfurt“, so die Osnabrückerin. Die Situation am Flughafen in Ägypten war entspannt. Alles verlief organisiert und nach Plan: „Die Menschen waren ruhig. Der Flug startete eine Stunde später, da wir noch auf 30 Personen warten mussten. Es gab vier Schalter für unsere Maschine nach Frankfurt. Zudem war noch jeweils ein Schalter für Amsterdam, London und eine andere Stadt geöffnet.“
Erstaunen über deutsche Sicherheitsvorkehrungen
Vom Flughafen in Frankfurt ging es mit dem sogenannten „Rail and Fly“ – Ticket per Zug nach Münster. Ein Shuttlebus brachte Frau B. und ihren Partner anschließend zum Flughafen Münster-Osnabrück (FMO): „Da der FMO unser Abflughafen war, haben wir dort unser Auto geparkt. Im Shuttlebus waren keine weiteren Fahrgäste.“
Überrascht war die Osnabrückerin jedoch von den weiteren Sicherheitsvorkehrungen innerhalb Deutschlands: „Erstaunlich war, dass es bei der Einreise nach Deutschland überhaupt keine Kontrollen gab, zum Beispiel Körpertemperaturmessungen. Schließlich sind wir aus einem Krisengebiet gekommen. Zudem haben wir weder auf dem Schiff, noch am Flughafen Informationen bekommen, wie wir uns nach der Ankunft, bezüglich Arzt, Gesundheitsamt oder Quarantäne, verhalten sollen.“ Die allgemein bekannten Hygienemaßnahmen seien selbstverständlich.
Ende gut, alles gut?
Mittlerweile ist das Paar wieder sicher in der Osnabrücker Heimat angekommen. „Wir fühlen uns im Moment gesund, werden uns jedoch morgen beim Arzt über weitere Vorgehensmaßnahmen informieren. Die Rückreise wurde vollständig vom Reiseveranstalter organisiert. Glücklicherweise hat alles problemlos geklappt“, erzählt die Osnabrückerin.