Diesem Dienstfahrzeug fährt so schnell kein Verbrecher mehr fort – was im Großraum Osnabrück in jüngster Vergangenheit mehrfach ein Problem war. Allerdings ist das am Montag vorgestellte „E-Krad“ nur sehr begrenzte Zeit in der Hasestadt unterwegs.
Während die Beschleunigung überwältigend und auf Sportwagenniveau ist, gibt es bei einer Spitzengeschwindigkeit von knapp unter 160km/h sicher noch „Luft nach oben“ für zukünftige Generationen elektrischer Polizeimotorräder.
Am 16. Oktober 2017 fiel der Startschuss für den Einsatz des bundesweit zweiten Elektro-Polizeimotorrads im Einsatz- und Streifendienst. Die Polizeidirektion Osnabrück ist die erste Behörde in Deutschland, in der Elektro-Polizeimotorräder zum Einsatz kommen.
Um in der Erprobung des inzwischen zweiten „E-Krads“ der Polizeidirektion eine umfassende Einschätzung zu erhalten, wird es in insgesamt drei Polizeiinspektionen eingesetzt. Bis Ende Oktober wird der Test in der Polizeiinspektion Osnabrück durchgeführt. Anschließend wird es in der Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim eingesetzt und fährt dann weiter in die Polizeiinspektion Aurich/Wittmund.
Positive Erfahrungen auf Nordseeinsel Borkum
Polizeivizepräsident Friedo de Vries nahm die offizielle Übergabe vor: „Nach dem erfolgreichen Einsatz auf der Insel Borkum wird nun der Betrieb eines weiteren Fahrzeugs im städtischen Bereich getestet. In der Inselregion hat sich der Einsatz des „E-Krads“ bereits bewährt und nun wird sich zeigen, ob sich das Konzept auch in der Stadt eignet.“ Bereits seit Mai 2017 ist das erste Fahrzeug fester Bestandteil der polizeilichen Arbeit auf der Insel Borkum. Mit dem Elektrofahrzeug auf zwei Rädern gelingt es den eingesetzten Beamten auf der Insel insbesondere unwegsames Gelände schneller zu erreichen ohne dabei Aspekte wie Natur-/Umweltschutz und Tourismus zu beeinträchtigen.
Reichweite im Stadtverkehr: 230 Kilometer
Bei dem zweiten Fahrzeug handelt es sich um ein Vorführmodell der Marke Zero (Modell DS). Das Motorrad ist nahezu geräuschlos und beschleunigt von Null auf Hundert in 5,7 Sekunden. Die Reichweite der Batterie beträgt im städtischen Bereich über 230 Kilometer. Auf der Autobahn beträgt die Reichweite bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 100 Km/h über 120 Km und das Fahrzeug ist innerhalb von 3 Stunden wieder vollgeladen. Das „E-Krad“ ist mit einer polizeilichen Sondersignalanlage ausgestattet (Blaulicht und Martinshorn) entsprechend der deutschen Standards.
In ganz Niedersachsen verfügt die Polizei über 53 Elektro- und Hybridfahrzeuge und 44 Ladestationen. Ende November 2016 startete das auf drei Jahre angelegte Forschungsprojekt „lautlos & einsatzbereit“. Darin entwickelte die Niedersächsische Polizei gemeinsam mit dem Niedersächsischen Forschungszentrum für Fahrzeugtechnik der TU Braunschweig einen Leitfaden zur integrierten Planung und Steuerung von Flotten-, Lade- und Energieinfrastruktur.