Vodafone warnt vor massiven Funklöchern bei einem möglichen Rückbau chinesischer Mobilfunktechnik. Die daraus resultierenden Konsequenzen könnten die digitale Infrastruktur Deutschlands signifikant schwächen und hohe Kosten verursachen.
Vodafone befürchtet weitreichende Folgen
Die Technik-Chefin von Vodafone, Tanja Richter, äußerte ihre Bedenken gegenüber dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ zum Rückbau chinesischer Mobilfunktechnik. Sie warnte vor der Entstehung eines „Funklochs, das über viele Jahre quer durch die Republik wandert“. Laut Richter bräuchte Deutschland sichere und leistungsfähige Netze. Sie betonte die Notwendigkeit, realistische technische Möglichkeiten zu diskutieren, um dies auch in Zukunft zu ermöglichen und dabei aus den Erfahrungen anderer Länder zu lernen.
Bundesregierung erwägt Rückbau
Das SPD-geführte Innenministerium bemängelt „strukturelle Abhängigkeiten“ und fordert ein rasches Ersetzen von Bauteilen der chinesischen Hersteller Huawei und ZTE. Dies könnte nicht nur einen hohen Aufwand bedeuten, sondern auch enorme Kosten verursachen. Aktuell finden Abstimmungsgespräche innerhalb der Bundesregierung statt, und die Entscheidung könnte in den kommenden Tagen fallen. Innenministerin Nancy Faeser (SPD) drängt auf Tempo.
Mögliche Lösungsansätze
Möglicherweise wird die Umrüstung mit einer kostenlosen Verlängerung von Funklizenzen verknüpft und mit den routinemäßigen Nachrüstungen der 5G-Technik synchronisiert. Dies soll im Rahmen eines öffentlich-rechtlichen Vertrags zwischen dem Bund und den Netzbetreibern festgelegt werden. Richter warnt jedoch vor solchen drastischen Maßnahmen und sagt: „Ein Ansatz, der die Netze für Millionen Smartphone-Nutzer massiv verschlechtert und der Deutschland bei der Digitalisierung von der Überholspur auf den Standstreifen bringt, sollte nie erste Wahl sein.“ Stattdessen plädiert sie für alternative Wege, die nicht die Handynutzer belasten und dem Wirtschaftsstandort Deutschland zugutekommen.