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Viertklässler feiern in Osnabrück die Friedenstradition mit dem 73. Steckenpferdreiten

Am Donnerstag (24. Oktober) verwandelte sich die Innenstadt von Osnabrück erneut in einen bunten Schauplatz für das traditionelle Steckenpferdreiten. Zum 73. Mal ritten die weit mehr als 1.000 Viertklässlerinnen und Viertklässler der Grund- und Förderschulen mit selbstgebastelten Steckenpferden und farbenfrohen Hüten über den Marktplatz, um an die Verkündung des Westfälischen Friedens am 25. Oktober 1648 zu erinnern.

Tradition seit 1953 in der Friedensstadt

Seit 1953 ist das Steckenpferdreiten ein fester Bestandteil des Osnabrücker Veranstaltungskalenders. Die Tradition geht auf ein Friedensritual im Jahr 1650 zurück, als Jungen in Nürnberg auf Steckenpferden ritten, um ein symbolisches Friedenszeichen zu erbitten. Diese Idee griffen die emsländischen Schwestern Clara und Emmy von Dincklage in ihrem Buch „Geschichten für die Jugend“ aus dem Jahr 1875 auf und verlegten das Geschehen nach Osnabrück. Der Stadtarchivar Ludwig Bäte ließ diese Tradition 1948 im Rahmen der Friedensgedächtniswoche zum 300. Jahrestag des Westfälischen Friedens wieder aufleben.

Steckenpferdreiten / Foto: Dominik Lapp
Oberbürgermeisterin Katharina Pötter begrüßt die Viertklässler auf dem Schulhof der Domschule. / Foto: Dominik Lapp

OB Pötter: „Der schönste Termin“

Oberbürgermeisterin Katharina Pötter eröffnete den festlichen Umzug um 17:00 Uhr wie immer auf dem Schulhof der Domschule. Von dort aus zogen die Kinder mit ihren selbstgebastelten Steckenpferden durch die Innenstadt bis zur Rathaustreppe, wo ihnen süße Brezeln als symbolisches Friedenszeichen überreicht wurden. „Das Steckenpferdreiten ist für mich der schönste Termin im Osnabrücker Kalender“, betonte Pötter erneut. Gemeinsam mit weiteren Helferinnen und Helfern verteilte sie die Brezeln, bevor die Schülerinnen und Schüler sich auf dem Marktplatz versammelten.

Süße Brezeln beim Steckenpferdreiten
Süße Brezeln beim Steckenpferdreiten / Foto: Dominik Lapp

Ausgelassene Feierstimmung auf dem Markt

Ein farbenfrohes und unterhaltsames Programm erwartete die jungen Reiterinnen und Reiter sowie die Zuschauer. Eine Feuer-Jonglage, das alljährliche Theaterstück „Der Streit der Farben“, das in den Fenstern des historischen Rathauses aufgeführt wurde, und gemeinsames Singen mit Entertainer Stephan Rodefeld und den Rock’n’Royals sorgten auch in diesem Jahr für eine ausgelassene Stimmung.

Steckenpferdreiten / Foto: Dominik Lapp
Der Grund für das Steckenpferdreiten: der Westfälische Frieden. / Foto: Dominik Lapp

Kindgerechtes Comic-Buch erschienen

Das Steckenpferdreiten ehrt nicht nur den historischen Frieden von 1648, sondern vermittelt den Kindern auf spielerische Weise die Bedeutung von Frieden und Toleranz. Für viele Osnabrückerinnen und Osnabrücker ist diese Tradition ein einmaliges Erlebnis, das noch Jahre später in Erinnerung bleibt. Bereits am Mittwoch (23. Oktober) war zudem ein neues Comic-Buch über das Osnabrücker Steckenpferdreiten erschienen, das die Geschichte und Bedeutung dieser besonderen Tradition kindgerecht aufbereitet.

Steckenpferdreiten / Foto: Dominik Lapp
Steckenpferdreiten 2024. / Foto: Dominik Lapp
Steckenpferdreiten / Foto: Dominik Lapp
Steckenpferdreiten 2024. / Foto: Dominik Lapp
Steckenpferdreiten / Foto: Dominik Lapp
Steckenpferdreiten 2024. / Foto: Dominik Lapp


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Dominik Lapp
Dominik Lapp
Dominik Lapp ist seit 2023 Redaktionsleiter der HASEPOST. Der ausgebildete Journalist und Verlagskaufmann mit Zusatzqualifikation als Medienberater, Social-Media- und Eventmanager war zuvor unter anderem als freier Reporter für die Osnabrücker Nachrichten, die Neue Osnabrücker Zeitung und das Meller Kreisblatt sowie als Redakteur beim Stadtmagazin The New Insider und als freier Autor für verschiedene Kultur-Fachmagazine tätig. Seine größte Leidenschaft gilt dem Theater, insbesondere dem Musical und der Oper, worüber er auch regelmäßig auf kulturfeder.de berichtet.

  

   

 

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