Nach dem Ausbruch von vier Straftätern aus dem Bezirkskrankenhaus Straubing werden kontinuierlich neue Details bekannt. Die Täter bedrohten einen Klinikmitarbeiter und zwangen ihn, Sicherheitstüren zu öffnen, bevor sie flüchteten und seither unauffindbar sind.
Geiselnahme im Bezirkskrankenhaus Straubing
Wie die Zeitungen der Mediengruppe Bayern berichten, bedrohten die Insassen einen Klinik-Mitarbeiter am Samstagabend mit Spiegelscherben, nahmen ihn als Geisel und zwangen ihn, die Sicherheitstüren der forensischen Klinik zu öffnen. Joachim Nitschke, der Ärztliche Direktor und Leiter des Maßregelvollzugs des Bezirkskrankenhauses, erklärte: „Es handelte sich um einen Kunststoffhandspiegel, der einem Patienten ausgehändigt wurde, um sich zu rasieren. Dieser wird persönlich ausgegeben und wird nach der Rasur wieder an das Pflegepersonal zurückgegeben.“ Ob sich der genaue Ablauf wie vorgeschrieben darstellte, ist unbekannt.
Lebensbedrohliche Situation für Klinik-Mitarbeiter
Nach Angaben des Bezirks Niederbayern, dem Träger des Krankenhauses, befand sich der Klinik-Mitarbeiter in einer lebensbedrohlichen Situation. Die Männer drohten, ihn zu töten, wenn er ihnen die Pforte des gesicherten Klinikbereichs nicht öffnen würde. Die Straftäter, die wegen Diebstahls- und Betäubungsmitteldelikten sowie Körperverletzung im Drogenmilieu verurteilt und zur Entzugstherapie in Straubing waren, sind seither auf der Flucht, ohne dass bisher eine Spur von ihnen gefunden wurde.
Fahndung nach flüchtigen Straftätern
Die Suche nach den flüchtigen Straftätern ist noch immer im Gange, erklärte Katharina Reiner, Sprecherin des Polizeipräsidiums Niederbayern. Es seien weitere Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen, die geprüft würden. Aufgrund der Art und Weise ihrer Flucht und der damit verbundenen Gruppendynamik wird die Gruppe als gefährlich eingestuft. Ärzte und Sicherheitskräfte gehen jedoch nicht davon aus, dass die Männer „ohne konkreten Anlass“ jemanden verletzen würden.
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