Als am Freitagabend mehrere Hundert LKW und Traktoren durch Hellern in Richtung Osnabrücker Innenstadt fuhren, lagen die Sympathien der Bürgerinnen und Bürger am Straßenrand eindeutig bei den Männern und Frauen hinter dem Steuer.
Auch vor der SPD-Geschäftsstelle in Osnabrück Hellern hatten sich rund ein Dutzend Schaulustige eingefunden, die mit Beifallsgesten und hochgereckten Daumen den Protestierenden ihre Zustimmung signalisierten. Der Konvoi hatte erst kurz nach 19 Uhr aus Richtung Hasbergen kommend die Stadtgrenze erreicht und fuhr teilweise im Schritttempo in Richtung Osnabrück.
Mitglieder oder Mitarbeiter der SPD werden es vermutlich nicht gewesen sein, die hier offen ihre Sympathie für den Protest gegen die Ampel zeigten. Die SPD-Geschäftsstelle schließt Freitags bereits um 13 Uhr.
Video vom LKW-Protest in Osnabrück Hellern
Auch im weiteren Verlauf der Lengericher Landstraße waren zahlreiche nach oben gereckte Daumen zu sehen – während die in den Seitenstraßen vor Polizeiabsperrungen wartenden PKW-Fahrer vermutlich nicht so positiv gestimmt waren.
SPD-Landtagsabgeordneter kritisierte Bauernprotest deutlich
Der Osnabrücker SPD-Landtagsabgeordnete und SPD-Ratsherr Frank Henning hatte bereits vor zwei Wochen in einem Facebook-Kommentar zu den damals beginnenden Bauernprotesten seine Ansichten zu den Demonstrationen gegen die Politik der Ampelkoalition mit deutlichen Worten kommentiert. Als SPD-Mitglied ist er ganz offensichtlich kein Freund der Proteste, die sich auch gegen seine Partei richten.
Start der LKW-Demo war um 17 Uhr in Ladbergen
Die nach Polizeiangaben rund 300 teilnehmenden Fahrzeuge von Spediteuren, Handwerkern und Landwirten hatten sich kurz vor 17 Uhr in Ladbergen (Landkreis Steinfurt) aufgemacht um über den Flughafen FMO in Richtung Hasestadt zu fahren. Ziel der Sternfahrt war es um gegen den gestiegenen CO₂-Preis, die Mauterhöhung um 200 Euro pro Tonne CO₂ und überbordende Bürokratie zu protestieren. Anders als geplant wurde von der Stadt Osnabrück keine Abschlusskundgebung genehmigt.
Ursprünglich hatte Demo-Organisator Marcel Tatu aus Lengerich mit einer vierstelligen Teilnehmerzahl gerechnet.