Der VfL beendet eine der erfolgreichsten Spielzeiten der Vereinsgeschichte mit einem 2:2 in Dresden, das lange nach einem Sieg der Platzherren aussah. Eine Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte brachte die Partie jedoch zu einem versöhnlichen Ende.
In etwa zwei Wochen erscheint übrigens ein allumfassender Rückblick über die Saison 2019/20.
Vor dem Spiel
Der VfL von Beginn an unter Druck
Anstoß haben bei stickigem Wetter die Dynamos, die gleich den aktiveren Part übernehmen, unterstützt von aufmunternden Anfeuerungsrufen einiger Fans, die sich vor dem Stadion versammelt haben.
Es gab zwar zunächst keine zwingenden Torchancen, aber der VfL fand praktisch nur in der Verteidigung statt. In der 12. Minute stürmt Terrazzino über links heran, bedient den mitgelaufenen Donhoy in der Mitte, der sofort abzieht. Sein Schuss geht knapp am Pfosten vorbei.
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Dresden geht in Führung
Dann in der 23. Minute die zu diesem Zeitpunkt nicht unverdiente Führung der Dresdner durch einen tollen Angriff: Kreuzer setzt Donyoh auf dem linken Flügel mit einem Steilpass ein, der flankt exakt auf den Elfmeterpunkt, wo der völlig frei stehende Terrazzino den Ball wuchtig ins Tor köpft. Die Führung wird immer wieder von Böllern rund ums Stadion gefeiert, die es übrigens auch beim VfL nach dem Sieg gegen Kiel hinter der Nordkurve gab.
In der 35. Minute dann die erste Chance für den VfL in dieser Partie, und was für eine: Ceesay spielt Blacha im Strafraum an, der aus sechs Metern an Torhüter Boss scheitert. Der Dresdener Keeper reagiert zwar mit einer hervorragenden Fußabwehr, doch hätte das der Ausgleich sein müssen.
Der VfL wurde nun zwar ein wenig aktiver im Spiel nach vorn, doch Dresden war stets gefährlicher.
Halbzeitfazit
Die Führung der Dynamos zur Halbzeit war völlig verdient. Dresden kam immer besser ins Spiel und erzielte zurecht das 1:0. Um das Spiel zu drehen, wird der VfL mehr investieren müssen.
Tipp: Die Halbzeitgedanken, eine Melange aus Hintergrundinformation und Kommentar, erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Sie fallen hin und wieder recht knapp, manchmal aber auch sehr ausführlich aus. Wem das Lesen der Halbzeitgedanken zu mühselig und informativ ist: Ganz einfach weiter nach unten scrollen, dort geht es dann mit dem aktuellen Spielbericht weiter. Mitunter werden die Halbzeitgedanken auch wiederholt, wenn sich beim jeweiligen aktuellen Gegner und dessen Heimatstadt seit dem letzten Aufeinandertreffen nicht viel geändert hat.Halbzeitgedanken: Gar nicht mal so abwegige Halbzeitgedanken: Abwegige Halbzeitgedanken: |
Der VfL startet mit zwei Wechseln und mehr Elan in die zweite Hälfte
Amneyido kam für Ceesay ins Spiel und Ouahim für Köhler. Dresden begann die zweite Halbzeit zunächst unverändert.
Der VfL hatte sich offenbar dazu entschieden, von nun am Spiel auch aktiver teilzunehmen. Gleich zu Beginn passt Ouahim auf Amenyido, dessen Schuss allerdings keine Gefahr darstellt. Ein toller Freistoß von Gugganig aus 20 Metern streift knapp am Toreck vorbei ins Aus.
Gerade als der VfL in die Spur zurückgefunden hatte, fiel in der 59. Minute das 2:0 für Dresden. Husbauer bekommt das Spielgerät und kann sich ungehindert der Osnabrücker Hälfte nähern, er spielt den freistehenden Schmidt an, der den Ball gekonnt im langen Eck versenkt.
Rund ums Stadion gleich wieder eine Bombenstimmung und laute Dynamo-Rufe.
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Der VfL kommt zurück ins Spiel
Als das Spiel eine Viertelstunde lang ereignislos vor sich hinplätschert, schlägt der VfL zum ersten Mal zu: Amenyido verlängert per Kopf auf Heider, der spielt den mitgelaufenen Ouahim in der Mitte an, der nicht lange zögert und den Ball zum 2:1 versenkt.
Dann der Ausgleich: Schmidt zirkelt einen Freistoß aus 22 Metern über die Mauer hinweg oben rechts in den Winkel. Álvarez wäre stolz gewesen.
Der VfL war danach einem Sieg näher als Dresden, das wäre aber des Guten zu viel gewesen.
Fazit
Der VfL holt nach einer schwachen ersten Hälfte am Ende einen Punkt in Elbflorenz und beendet die Saison 2019/2020 als Aufsteiger auf dem 13. Platz.
Diese Mannschaft und das Trainerteam haben über die gesamte Saison hinweg ungemein Spaß gemacht und Großes geleistet. Wie schrieb der Autor dieser Zeilen zu Saisonbeginn nach der 1:3-Heimniederlage gegen Heidenheim:
“Falls jemand glaubt, es hätte Pfiffe gegeben, das Gegenteil war der Fall. Die VfL-Fans applaudierten der Mannschaft für ihre kämpferisch wie spielerisch wirklich gute Leistung und auch dafür, nie aufgesteckt zu haben.
Daniel Thioune und sein Team haben unser aller Vertrauen verdient und ich bin mir sicher, die Mannschaft wird ihren Weg in der zweiten Liga machen und der wird nicht in einer Sackgasse enden.
Der Auftakt war jedenfalls – und das mag nach einer Niederlage komisch klingen – sehr vielversprechend.”
Genießen wir nun also die Vergangenheit und freuen uns gemeinsam auf die nächste Zweitligasaison, die fast eine Liga „Nord“ werden könnte.
Zahlen, Daten & FaktenZuschauer: (wie derzeit bundesweit üblich) Tore: Gelbe Karten: Dynamo Dresden: Broll – Kreuzer, Nikolau, Ballas, Wahlquist (Großer) – Petrak – Donyoh Terrazzino (60. Hartmann), Husbauer, Königsdörffer (60. Horvarth) – Schmidt VfL Osnabrück: Körber (Beckemeyer 90.) – Ajdini, Gugganig, Trapp, Agu – Köhler (46. Ouahim), Henning, Blacha (72. Schmidt) – Klaas (72. Engel), Ceesay (46. Amenyido), Heider Schiedsrichter: Tobias Reichel (Stuttgart) |
Tabellarisches
Der VfL hielt mit der Durchschnittsnote 3,31 nach wie vor den dritten Platz der Kickerformtabelle, wohingegen Dynamo Dresden mit der Note 3,70 den 16. Platz belegte.
Tatsächlich trat der VfL als Tabellendreizehnter des 33. Spieltags auf das Schlusslicht aus Dresden an.
Die aktuelle Tabelle:
Titelfoto: Dresdens Patrick Schmidt (links) gegen Bryan Henning, imago images / Dennis Hetzschold