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VfL Osnabrück: Die Lage nach dem 24. Spieltag

Da das Spiel gegen Jahn Regensburg Corona zum Opfer fiel, ist die Lage für den VfL Osnabrück ohne eigenes Zutun noch brenzliger geworden. Lila-Weiß findet sich (ungeachtet des noch ausstehenden Nachholspiels gegen Jahn Regensburg am 14. April 2021) nach Abschluss des 24. Spieltages gegenwärtig auf dem Relegationsplatz wieder.

Das Abstiegsmatch zwischen Eintracht Braunschweig gegen den SV Sandhausen wurde von den Niedersachsen in letzter Minute durch ein Kunststoß-Freistoßtor von Felix Kroos in letzter Minute gewonnen. Dem Siegtreffer vorausgegangen war ein Kampfspiel mit unzähligen Fouls (sechs gelbe Karten, eine rote Karte für den Sandhausener Zhirov), vielen Abspielfehlern und hoch gebolzten Bällen, in dem die Braunschweiger über weite Strecken leicht überlegen waren. Damit zog Eintracht Braunschweig in der Tabelle am VfL Osnabrück vorbei, während der 1-Punkt-Vorsprung vor dem SV Sandhausen erhalten blieb.

Vorsprung des VfL erhalten

Nur gut, dass das Schlusslicht Würzburger Kickers am Freitagabend auf eigenem Platz vom 1. FC Heidenheim geschlagen wurde, und der Vorsprung des VfL Osnabrück auf die Franken in Höhe von sieben Punkten gewahrt blieb. Die Würzburger waren zwar in Führung gegangen, schlichen aber durch ein Eigentor mit 1:2 als Verlierer vom Platz.

VfL muss jetzt gewinnen

Zehn Spieltage vor Saisonende konzentriert sich der Abstiegskampf mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die Würzburger Kickers, Eintracht Braunschweig, SV Sandhausen und den VfL Osnabrück. Gegen zwei dieser wichtigsten Konkurrenten, die Würzburger Kickers und den SV Sandhausen, ist der VfL in der Rückrunde bereits als Verlierer vom Platz gegangen. Die Lila-Weißen müssen jetzt nicht nur gegen Eintracht Braunschweig, sondern auch gegen andere Gegner gewinnen, die in der Tabelle weit komfortabler dastehen als der VfL.

Die goldenen Zeiten des FCN liegen lange zurück

Die 3:1 Niederlage des 1. FC Nürnberg bei Fortuna Düsseldorf, bedeutet für die Franken Platz 14 bei fünf Punkten Vorsprung auf Lila-Weiß. Der FCN ist am kommenden Sonntag der nächste Gegner der Lila-Weißen. Sollte das Nachholspiel des VfL Osnabrück gegen Jahn Regensburg an der Bremer Brücke von Lila-Weiß gewonnen werden, dann wäre man – unter Beiseitelassen der in der Zwischenzeit zu absolvierenden Spiele – nah dran am FCN. Insofern hat die Begegnung am Valznerweiher herausgehobene Bedeutung. Die Schwarz-Roten, deren goldene Zeiten im deutschen Fußball schon lange der Vergangenheit angehören (9 x Deutscher Meister, 4 x DFB- Pokalsieger), sind verwundbar.

Matchplan ging nicht auf

Trainiert werden sie seit Beginn der Saison von Robert Klauß, der sein Handwerk bei Ralf Rangnick und Julian Nagelsmann gelernt hat. Den nicht aufgegangenen Matchplan bei der Niederlage im Februar gegen den FC St. Pauli erklärte der langjährige Leipziger Jugendcoach ganz einfach so: „Wir sind in einem 4-2-2-2 auf Pressinglinie eins angelaufen. Wir wollten nach Ballgewinn über den ballfernen Zehner umschalten. Wir sind in Ballbesitz in eine Dreierkette abgekippt mit einem asymmetrischen Linksverteidiger und einem breitziehenden linken Zehner, so dass wir in 3-4-3, respektive 3-1-5, je nachdem, wo sich Dova aufgehalten hat, abgekippt sind. Die Frage ist, wie haben wir es umgesetzt“.

Probleme bei Umsetzung?

Womöglich haben selbst erfahrene Spieler in seinen Reihen wie der durchsetzungsstarke Goalgetter Manuel Schäffler, Mittelfeldspieler Hanno Behrens oder so begabte Akteure wie Dennis Borkwoski, Felix Lohkemper und Robin Hack Probleme dabei, derartige Überlegungen auf den Rasen zu bringen.

Wunder nötig, um Relegation zu vermeiden

Ein Sieg in Nürnberg könnte beim Team von Markus Feldhoff neue Kräfte mobilisieren und verlorengegangenes Selbstvertrauen neu erwecken. In der Noris werden Maurice Trapp (Gelbsperre) und Adam Susac (Rotsperre) ebenso fehlen wie voraussichtlich die verletzten Spieler Etienne Amenyido, Luc Ihorst und Jay-Roy Grot.
Philipp Kühn kehrt im Gastspiel beim Nürnberger Traditionsklub auf seinen angestammten Platz zwischen den Pfosten zurück. Auf das, was dem neuen Trainer sonst noch einfällt, um die schier unendliche Serie der Niederlagen des VfL Osnabrück zu beenden, darf man gespannt sein. Markus Feldhoff & Co müssen ein kleines Wunder vollbringen, um Relegation oder gar Abstieg zu vermeiden. Aber: Wunder gibt es immer wieder.

Symbolbild: Tor


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Hermann Schmidt
Hermann Schmidt
Hermann Schmidt beobachtet den Fußball an der Hase von der Elbe aus. In Hamburg war der gebürtige Hesse lange Zeit als Verlagsmanager tätig. Zwanzig Jahre lang hat er selbst gespielt, in der Jugend als Stürmer und danach als Vorstopper in seiner Heimat und beim BFC Südring (Berlin). Schmidt ist Autor zahlreicher Fußballbücher und Biografien. Die Buchveröffentlichungen „Legenden des FC St. Pauli“ und „Männer trinken kein Fanta“ sind im Jahr 2020 erschienen. Zu seinen Lieblingsclubs gehören neben dem VfL auch Holstein Kiel, der FC St. Pauli und der 1.FC Köln.

  

   

 

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