(mit Material von dts Nachrichtenagentur) Bauernverband warnt vor Verlust von landwirtschaftlichen Flächen durch PV-Anlagen.
Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, warnt davor, dass die Ausweitung von Photovoltaik-Anlagen zu einem Verlust von landwirtschaftlichen Flächen führen könnte. Laut Rukwied gehen täglich über 50 Hektar an Fläche für Straßen, Gebäude und Gewerbebau verloren und er befürchtet, dass sich der Flächenverbrauch durch PV-Anlagen drastisch auf über 70 Hektar pro Tag erhöhen könnte. Das entspricht etwa 100 Fußballfeldern. „Dies ist schlichtweg nicht akzeptabel, wir brauchen diese Flächen zur Erzeugung von hochwertigen, heimischen Lebensmitteln“, sagte er dem Magazin „Focus“.
Begehrlichkeiten nach landwirtschaftlichen Flächen nehmen zu
Die Solarenergie soll bis 2030 von etwa 70 auf 215 Gigawatt ausgebaut werden, wobei die Hälfte davon auf Freiflächen entfallen soll. Investoren und Projektierer zeigen jedoch auch großes Interesse an Agrarflächen, was zu steigenden Pacht- und Kaufpreisen führt. Rukwied betonte, dass die Flächenkonkurrenz zunimmt und es besteht die Gefahr, dass Landwirte Pachtflächen und damit ihre Bewirtschaftungsgrundlage verlieren.
Kritik an Wirtschaftsminister Habeck wegen Solarenergie-Ausbau
Jens Spahn, stellvertretender Vorsitzender der Unionsfraktion, kritisierte Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) für die Entwicklung. Er betonte, dass Solarmodule nicht gegessen werden können und dass der Ausbau der erneuerbaren Energien nicht auf Kosten der Landwirtschaft gehen dürfe. Spahn warf Habeck vor, dass es an einer Gesamtstrategie fehle und dass die Akzeptanz der Bürger für den Ausbau der erneuerbaren Energien weiter sinken werde.
Solaranlagen oder Weizen darf nicht die Frage sein
Spahn betonte, dass Solaranlagen oder Weizen nicht die Frage sein dürften und dass es eine Gesamtstrategie geben müsse, die Landwirtschaft und Naturschutz nicht beeinträchtige. Er warf Habeck vor, dass er eine Brechstangen-Politik betreibe und dass der Ampel-Streit sich fortsetzen werde.