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Verkauf von Volkswagen Osnabrück an Rüstungskonzern schon wieder vom Tisch?

Was passiert hinter den Kulissen von Volkswagen und der Landesregierung mit dem Werksstandort Osnabrück?

Am Freitag kursierten Berichte über bereits laufende Verhandlungen zwischen Volkswagen und einem namentlich nicht genannten Rüstungskonzern. Auch unsere Redaktion griff diese Meldungen im Zusammenhang mit der Berichterstattung über den „VW-Frieden“ im Konflikt um mögliche Werksschließungen auf.

Die Redaktion des Schweizer Medienportals Blick.ch, auf die wir in einem Artikel – um der dünnen Quellenlage Rechnung zu tragen bewusst mit einem Fragezeichen im Titel versehen – als Primärquelle verwiesen haben, entfernte am Samstag einen entsprechenden Passus aus ihrer Berichterstattung. Eine Begründung oder Kennzeichnung blieb aus.

Tatsächlich sind auch unserer Redaktion in den vergangenen Wochen Informationen über laufende „Planspiele“ zugetragen worden, die jedoch ebenfalls vage blieben und keine konkreten Details enthielten.

Nur Planspiele oder doch Verhandlungen hinter den Kulissen?

Blieb es also bei vagen Überlegungen, oder gibt es tatsächlich konkrete Verhandlungen mit einem Rüstungskonzern? Sollen im Osnabrücker Fledder zukünftig lediglich PKW-ähnliche Geländefahrzeuge gebaut werden – oder gar Angriffswaffen wie Panzer? Der auffällige Rückzug der Berichterstattung eines führenden Schweizer Onlineportals wirft nun neue Fragen auf. Allerdings wird sich unsere Redaktion erst wieder an Spekulationen beteiligen, wenn es belastbare Informationen gibt.

Eines ist jedoch klar: Die Zeit drängt. Die vom VW-Management dem Osnabrücker Werk eingeräumte Weiterproduktion des T-Roc Cabriolets bis September 2027 bietet nur einen schmalen Zeithorizont, um eine langfristige und hoffentlich nachhaltige Perspektive für den Standort zu finden.

OB Katharina Pötter: Rüstungsindustrie nicht pauschal negativ bewerten

Auf Nachfrage unserer Redaktion äußerte sich Osnabrücks Oberbürgermeisterin Katharina Pötter zu den Spekulationen über einen möglichen Verkauf des ehemaligen Karmann-Werks an ein Rüstungsunternehmen:

„Als am Freitag in den Medien kurzzeitig über den angeblichen Verkauf des Osnabrücker VW-Werks an einen Rüstungskonzern berichtet wurde, habe ich erst einmal geschluckt. Und ich habe mir natürlich sofort die Frage gestellt, wie eine Rüstungsfabrik in eine Friedensstadt passen soll.

Es ist nun zum Glück nur noch eine hypothetische Frage, auf die ich auch noch keine abschließende Antwort gefunden habe.

Fest steht für mich allerdings ganz allgemein: Die Zeiten, in denen wir einfach ersatzlos abrüsten und militärische Infrastruktur abbauen können, sind leider vorbei. Dafür hat der russische Diktator mit seinem Angriffskrieg und seiner auch ansonsten aggressiven Außenpolitik gesorgt und kein anderer – auch wenn in Wahlkämpfen aktuell von einigen Akteuren gerne ein anderer Eindruck erweckt wird.

Mein Eindruck ist, dass die neue Realität, in der selbstverständlich zur Abschreckung auch Waffen gebraucht werden, bei vielen in Deutschland noch immer nicht angekommen ist. Der neue Nato-Generalsekretär Rutte hat erst in dieser Woche dringend an die Staaten des Bündnisses appelliert, sich der gefährlichen Situation zu stellen, in der wir uns mittlerweile befinden. Das sollten wir in meinen Augen auch tun. Und dazu gehört auch, die Rüstungsindustrie nicht pauschal negativ zu sehen.“


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Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann gründete die HASEPOST 2014, basierend auf dem unter dem Titel "I-love-OS" seit 2011 erschienenen Tumbler-Blog. Die Ursprungsidee reicht auf das bereits 1996 gestartete Projekt "Loewenpudel.de" zurück. Direkte Durchwahl per Telefon: 0541/385984-11

  

   

 

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