Die Lage um das Corona-Virus ändert sich mit jedem weiteren Tag. In Osnabrück, wie auch in anderen Städten, steigt sowohl die Anzahl der Genesenen, als auch die der Neuinfektionen weiter an. Wie schneidet Osnabrück aber im Vergleich zu Hannover, Münster und Oldenburg ab?
Gemessen an absoluten Fallzahlen vom 6. April 2020, steht die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover mit 639 Corona-Infizierten an erster Stelle. In Münster verhält sich die Situation ähnlich, hier liegt die Anzahl der laborbestätigten Fälle bei 559. In Osnabrück sind nach gestrigem Stand 315 Corona-Infizierte wohnhaft. Oldenburg verzeichnet lediglich 159 mit dem Coronavirus inzifierte Personen innerhalb des Stadtgebiets.
Vergleich der relativen Fallzahlen erschreckend
Um die Städte miteinander vergleichen zu können, wird jeweils eine relative Bevölkerung von 100.000 Einwohnern zugrunde gelegt. Werden die Infektionszahlen in Relation zur Bevölkerung betrachtet, ergibt sich ein umgekehrtes Bild. Im direkten Vergleich liegt Osnabrück mit 186 Corona-Infizierten pro 100.000 Einwohner vor Hannover, Münster und Oldenburg. Münster liegt mit 177 Corona-Infizierten dicht hinter Osnabrück, während Hannover (108) und Oldenburg (95) eine verhältnismäßig geringe Infektionsdichte aufweisen.
Osnabrücker Verdopplungszeit liegt über dem angestrebten Wert
Letzte Woche Mittwoch, am 1. April 2020, hat die Bundeskanzlerin Angela Merkel in einer Pressekonferenz bekannt gegeben, dass eine Verdopplungszeit von 10 bis 14 Tagen in Deutschland angestrebt wird. Die Verdopplungszeit entspricht der Zeitspanne, in der sich die Corona-Neuinfektionen jeweils verdoppelt haben; das heißt je höher, desto besser. Wenn die Schranke erreicht ist, könne man laut Merkel erwägen, die bisherigen Maßnahmen anzupassen oder sogar zu lockern. Laut Burkhard Riepenhoff, Pressesprecher des Landkreises Osnabrück, liegt die Verdoppelungszeit in der Region nach gestrigem Stand bei 17,6 Tagen. Somit liegt sie deutlich über dem angestrebten Wert der Bundeskanzlerin. Grund dafür könnten unter anderem die strengen Auflagen und Verbote sein, die bereits zu Beginn der Coronakrise erlassen wurden. Die hohe Verdopplungszeit in Osnabrück zeigt daher vor allem eins: Die Regeln zeigen Wirkung.