Gleich zwei große Unternehmen der Logistikbranche hat sich die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di in der Region Osnabrück herausgepickt, um ihre Position in den laufenden Tarifverhandlungen für die Logistikbranche Niedersachsen zu untermauern.
Bereits seit Mittwochvormittag wird bei Hellmann Worldwide Logistics in Osnabrück gestreikt. Ab 17 Uhr wurden auch noch die rund 400 Beschäftigten des Paketdienstleisters DPD in Melle zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Dadurch wird es voraussichtlich auch zu Störungen bei der Paketzustellung im Großraum Osnabrück kommen.
Hintergrund sind Verhandlungen zwischen ver.di und dem Arbeitgeberverband GVN (Gesamtverband Verkehrsgewerbe Niedersachsen), die am Dienstag (6.2) in Hannover ohne Ergebnis unterbrochen wurden. Die Arbeitgeberseite hat die Forderungen von ver.di als zu hoch und realitätsfremd zurückgewiesen.
Angebot der Arbeitgeber weicht deutlich von Gewerkschaftsforderungen ab
„Viele Logistiker haben in den vergangenen Jahren gute Umsätze gemacht, auch Hellmann. Für die Belegschaft sind Miete, Lebensmittelpreise, Sprit- und Energiekosten aber enorm gestiegen.
Die Beschäftigten sind wütend und auf eine ordentliche Entgelterhöhung angewiesen“, meint Jonas Lebuhn, zuständiger ver.di Gewerkschaftssekretär bei Hellmann.
„Die Beschäftigten sind sauer. Sie leisten jeden Tag harte Arbeit, wissen aber nicht mehr, wie sie ihre täglichen Ausgaben bezahlen sollen und die Arbeitgeber bieten ihnen nur 3 % bei einer Laufzeit von 13 Monaten an. Das ist eine Provokation“, erzürnt sich Tanja Post, zuständige Gewerkschaftssekretärin für den DPD-Standort.
Die Gewerkschaft ver.di fordert für seine Mitglieder Einkommensverbesserungen in Höhe von 15 % und eine Anhebung der Jahressonderzahlung um 750 € für alle Arbeitnehmer und Auszubildende. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll lediglich 11 Monate betragen und am 31.12.2024 enden.
Gewerkschaft ver.di will Streik ausdehnen, falls nötig
„Wenn in der zweiten Verhandlungsrunde kein verbessertes Angebot vorgelegt wird, werden wir die Streikmaßnahmen weiter ausdehnen“, so Jonas Lebuhn für die Mitarbeiter von Hellmann.
Und auch Tanja Post erwartet für ihre Kolleginnen und Kollegen bei DPD in der zweiten Verhandlungsrunde von den Arbeitgebern ein verbessertes Angebot, ansonsten müssen wir die Streikmaßnahmen weiter ausdehnen.“