Fehlende Wertschätzung und einen respektlosen Umgang beklagt die Gewerkschaft ver.di und unterstützt ihre Forderung nach höheren Löhnen im Einzelhandel mit Warnstreiks am “Brückenwochenende” nach Himmelfahrt.
Neben u.a. IKEA, Kaufland und Marktkauf wurde Freitag bereits das gerade erst in Deutschland von der Schließung gerettete Unternehmen Toys’r’Us (jetzt Smyths-Toys) bestreikt bzw. soll am Samstag bestreikt werden.
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat Beschäftigte des Einzelhandels im Rahmen der aktuellen Tarifrunde zu Streiks aufgerufen. In den ersten Verhandlungsrunden hatte es keine bedeutende Annäherung zwischen den Tarifparteien gegeben.
Mindesteinkommen von 2.100 Euro und 100 Euro mehr für Azubis
Ver.di fordert für die Beschäftigten des Einzelhandels eine Erhöhung der Einkommen um 1,00€ mindestens jedoch 6,5% mehr, ein tarifliches Mindesteinkommen von 2.100 Euro im Monat sowie 100€ mehr für die Auszubildenden. Der Tarifabschluss soll eine Laufzeit von 12 Monaten haben. Die Arbeitgeber im Einzelhandel für Niedersachsen bieten bislang kein Angebot für ihre Beschäftigten an.
Gewerkschaft: “Dem Einzelhandel geht es gut!”
Wertschätzung und Anerkennung für die täglich harte Arbeit sieht anders aus betont Maiko Schulz – ver.di Fachsekretär im Handel für Osnabrück. Dem Einzelhandel geht es gut! Selbst der Handelsverband spricht davon, dass die Umsätze 2019 im zehnten Jahr in Folge nochmals steigen werden.
Es ist einfach respektlos wie im Handel mit den Beschäftigten umgegangen wird betont Maiko Schulz.
„Die Beschäftigten im Handel sind die jenigen die die Gewinne der Unternehmen“ erwirtschaften. „Sie sind das Bindeglied zum Kunden – dafür verdienen sie gute Löhne, die zum Leben reichen und im Alter nicht zu Armutsrenten führen“, so Schulz weiter. „Mit den Streiks zeigen die Beschäftigten, was sie von der fehlenden Wertschätzung ihrer Arbeitgeber halten“.
Die nächste Verhandlung für den Einzelhandel finden am 17.Juni in Hannover statt. Ver.di will seine Streikaktivitäten bis dahin deutlich steigern, teilt die Gewerkschaft in einem Freitag versendeten Pressemitteilung mit.
Symbolfoto: Marco Verch CC BY 2.0