Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi lehnt die Forderungen der Deutschen Krankenhausgesellschaft zur Abschaffung der Pflegepersonaluntergrenzen entschieden ab. „Die gesetzlichen Pflegepersonaluntergrenzen sind das absolute Minimum, sie sind die rote Linie, die nicht unterschritten werden darf“, betonte Vorstandsmitglied Sylvia Bühler.
Verdi: Untergrenzen sind essenziell
Sylvia Bühler verdeutlichte, dass die Pflegepersonaluntergrenzen nicht am Pflegebedarf der Patienten ausgerichtet seien, sondern an den 25 Prozent der Krankenhäuser mit der schlechtesten Personalausstattung in den jeweiligen Fachabteilungen. „Zu wenig Personal in der Pflege kann Menschenleben kosten. Die Untergrenzen abzuschaffen, wäre unverantwortlich und ein Rückschritt in der Versorgung der Patientinnen und Patienten und im Prozess zur Entlastung des Pflegepersonals.“
Verdi fordert Umsetzung der Pflegepersonalregelung 2.0
Die Gewerkschaft fordert stattdessen, dass die Pflegepersonalregelung 2.0 (PPR 2.0) zügig verbindlich gemacht wird. Mit dieser Regelung lässt sich der Pflegebedarf der Patienten auf einer Station im Krankenhaus berechnen. Momentan liege der Fokus auf einem Soll-Ist-Abgleich des für eine bedarfsgerechte Pflege notwendigen Personals.
„Damit das fehlende Personal aber nicht nur auf dem Papier steht, sondern mit Hochdruck an einer besseren Personalausstattung gearbeitet wird, braucht es zügig einen verbindlichen Zeitplan, bis wann die Soll-Personalbesetzung erreicht werden muss“, fordert Bühler.
Verdi fordert Beibehaltung der Pflegepersonaluntergrenzen
Laut Verdi müssen die Pflegepersonaluntergrenzen zwangsläufig erhalten bleiben, so lange es für die Kliniken keine Konsequenzen habe, die PPR 2.0 nicht einzuhalten. Um Pflegekräfte von unnötigem Dokumentationsaufwand zu entlasten, spricht sich die Gewerkschaft für eine Vereinheitlichung der Datenerhebung und eine stärkere Digitalisierung der Krankenhäuser aus. Dafür seien nun dringend notwendige Investitionen zu tätigen.
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