Vor dem Beginn des Deutschen Pflegetags in Berlin warnen Verbände vor einer weiteren Verschlechterung der Pflege in Deutschland aufgrund von fehlenden Pflegeplätzen und steigenden Kosten. Pflegeverbände fordern eine stärkere Autonomie und einen Ausbau der Aufgabenbereiche für Pflegekräfte.
Deutscher Pflegetag: Alarmierende Vorzeichen
Vor dem Deutschen Pflegetag in Berlin schlagen Verbände Alarm. Laut der Deutschen Stiftung Patientenschutz fehlen in Deutschland stationäre Pflegeplätze und ambulante Angebote, während die Kosten explodieren. „Es fehlt an stationären Pflegeplätzen und ambulanten Angeboten bei gleichzeitiger Kostenexplosion“, sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, der „Rheinischen Post“. Brysch warnt, dass sich die Personalkrise verstärke und die Versorgungsqualität sinke, insbesondere in der Langzeitpflege.
Forderungen der Pflegeverbände
Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats, fordert indessen mehr Befugnisse für Pflegekräfte. „Benötigt wird dafür ein politisch fokussierter Aufbruch, der weit über das hinausgeht, was wir uns heute vorstellen können“, betonte Vogler. In den Fokus rücken dabei die vorhandenen Kompetenzen der Pflegeberufe, die besser genutzt werden sollten.
Eine Reform des Gesundheitswesens ist nötig
Christel Bienstein, Präsidentin des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK), stimmt Vogler zu und betont außerdem die Notwendigkeit einer Reform des Gesundheitswesens. „Ein reformiertes Gesundheitswesen muss das Potenzial und die Kompetenzen der Pflegefachpersonen nutzen und entfalten“, äußerte sich Bienstein gegenüber der „Rheinischen Post“. Sie fordert einen Ausbau der Verantwortungsbereiche von Pflegefachpersonen, eine Umverteilung von Aufgaben und die Einführung neuer pflegerischer Rollen, wie „Community Health Nurses“ und Schulgesundheitspflegende.