Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbands VdK, fordert angesichts des Verhältnisses von BIP zu Rentenzahlungen eine Erhöhung der Bundeszuschüsse. Bentele kritisiert die Sparpolitik auf Kosten von Sozialleistungen und widerspricht der Forderung von Finanzminister Christian Lindner (FDP) nach einem höheren Renteneintrittsalter.
Bentele fordert mehr Bundeszuschüsse für Renten
Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbands VdK, hat die Entwicklung des Verhältnisses von Bruttoinlandsprodukt (BIP) zu Rentenzahlungen scharf kritisiert und eine Erhöhung der Bundeszuschüsse gefordert. Sie äußerte sich verwundert darüber, dass die Sozialleistungen immer wieder ins Visier der Sparpolitik gerieten. “Es ist völlig unverständlich, warum einige Politiker immer wieder die Sozialleistungen im Blick haben, wenn es ums Sparen geht”, sagte sie den Zeitungen der Mediengruppe Bayern. Sie fügte hinzu: “Wie die Zahlen richtig zeigen, sind die Ausgaben in diesem Bereich im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt oder den Steuereinnahmen ganz und gar nicht aus dem Ruder gelaufen. Eher im Gegenteil: In den 2000er-Jahren lag beispielsweise der Anteil der Bundeszuschüsse zur Rente an den gesamten Steuereinnahmen bei 42 Prozent und aktuell sind es gerademal 31 Prozent. Wir als VdK fordern daher auch, die Bundeszuschüsse zur Rente zu erhöhen.”
Widerstand gegen höheres Renteneintrittsalter
Bentele widersprach zudem Finanzminister Christian Lindner (FDP) bezüglich seiner Forderung nach einem höheren Renteneintrittsalter. “Ebenso wenig nachvollziehbar sind die ständigen Forderungen nach einem höheren Renteneintrittsalter. Viele Arbeitnehmer, etwa Krankenschwestern, Erzieherinnen oder Bauarbeiter, kommen schon heute nicht bis zur Regelaltersgrenze, weil die Belastungen zu hoch sind”, argumentierte sie.
Kritik von der FDP
Die Aussagen von Bentele stießen auf Widerstand vom arbeitsmarkt- und sozialpolitischen Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Pascal Kober. “Wer bei einer Verdreifachung der Sozialausgaben und einem Anstieg von vier Prozentpunkten auf ein Drittel des Bruttoinlandsprodukts davon spricht, zu Unrecht ein Schreckgespenst an die Wand zu malen, macht nur eines deutlich: Die eigene wirtschaftliche Ahnungslosigkeit.”
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