HASEPOST
 
HASEPOST

VdK drängt auf Reform des Gleichbehandlungsgesetzes

Die Reform des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) wird vom Sozialverband VdK dringend angemahnt, um Diskriminierungen effektiver bekämpfen zu können.

Aufruf zur Reformierung des AGG

„Menschen müssen endlich wirkungsvoll vor Diskriminierung geschützt werden, es braucht dringend eine Reform des AGG“, erklärte VdK-Präsidentin Verena Bentele am Donnerstag. Sie bezog sich dabei auf die aktuelle Form des Gesetzes, in der Regelungslücken erkennbar sind: „Das AGG zeigt in seiner jetzigen Form etliche Regelungslücken, die schnellstmöglich geschlossen werden müssen.“

Bedarf an Barrierefreiheit und transparenten Versicherungskalkulationen

Bentele betonte den dringenden Bedarf zur Verpflichtung von Barrierefreiheit bei privaten Anbietern von Gütern und Dienstleistungen. Sie forderte: „Zumindest müsse die Verweigerung, im Einzelfall angemessene und zumutbare Vorkehrungen zur Barrierefreiheit zu treffen, als verbotene Diskriminierung ins AGG aufgenommen werden.“ Darüber hinaus sieht die VdK-Präsidentin auch bei der Versicherungsbranche Handlungsbedarf. Sie kritisierte, dass Menschen aufgrund von intransparenten Risikokalkulationen eine Lebens- oder Berufsunfähigkeitsversicherung verweigert wird.

Verbesserung des Zugangs zu Rechtsverfahren

Bentele fordert darüber hinaus eine Erleichterung des Zugangs zu Rechtsverfahren für Betroffene. Sie plädierte dafür, die Fristen zur Geltendmachung von Diskriminierungsfällen von zwei auf zwölf Monate zu verlängern. „Oft ist es für Betroffene eine schwere Entscheidung, gegen eine Diskriminierung vorzugehen oder sie erfahren erst zu spät davon, dass der Grund für ihre Ablehnung zum Beispiel im Bewerbungsverfahren ihre Behinderung war“, fügte Bentele hinzu.

Forderung nach einer Ombuds- und Schlichtungsstelle

Der VdK fordert zudem die Einrichtung einer Ombuds- und Schlichtungsstelle. „Schlichtungsverfahren sind schneller, niedrigschwelliger und kostengünstiger als Gerichtsprozesse, die im Moment der einzige Weg für Betroffene sind, ihr Recht durchzusetzen“, betonte die VdK-Präsidentin.


Liebe Leserin und lieber Leser, an dieser Stelle zeigen wir Ihnen künftig regelmäßig unsere eigene Kommentarfunktion an. Sie wird zukünftig die Kommentarfunktion auf Facebook ersetzen und ermöglicht es auch Leserinnen und Lesern, die Facebook nicht nutzen, aktiv zu kommentieren. FÜr die Nutzung setzen wir ein Login mit einem Google-Account voraus.

Diese Kommentarfunktion befindet sich derzeit noch im Testbetrieb. Wir bitten um Verständnis, wenn zu Beginn noch nicht alles so läuft, wie es sollte.

 
mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

  

   

 

Diese Artikel gefallen Ihnen sicher auch ...Lesenswert!
Empfohlen von der Redaktion