Der Kreisverband Osnabrück des ökologisch-orientierten Verkehrsclubs Deutschland (VCD e.V.) übt massive Kritik an den vom Stadtrat beschlossenen Fahrpreiserhöhungen im Stadtbusnetz.
Fahrpreiserhöhungen im Osnabrücker Stadtbusnetz stehen höchstwahrscheinlich bevor
Dies steht allerdings noch unter Vorbehalt einer Genehmigung des ÖPNV-Aufgabenträgers LNVG (Landesnahverkehrsgesellschaft). Aber der VCD Osnabrück geht davon aus, dass die LNVG die Fahrpreiserhöhungen genehmigen wird.
VCD betont Preiserhöhung sei ungerechtfertigt für Osnabrück
Die Preiserhöhung laut des Verbands ist ein falsches Signal aus mehreren Gründen. Osnabrück ist eine flächenmäßig sehr kleine Stadt, so dass auch die Tarifzone Osnabrück-Stadt (mit Alt-Belm) viel kleiner ist als Münster oder Bielefeld, die in der Fläche zwei- bis dreimal so groß sind und dafür dann aber ähnliche Preise haben. „Man weiß auch nicht, wie es in den nächsten Jahren mit dem Deutschlandticket weitergeht. Wenn das mal entfallen würde, müssten die Fahrgäste die dann sehr verteuerten Abo-Preise bezahlen bei der Verkehrsgemeinschaft Osnabrück“, so Tobias Demircioglu, erster Vorsitzender im VCD Osnabrück.
„Es gibt weiter viele Bus-Ausfälle wegen Fahrermangel. Solange das nicht behoben ist, ist eine Preiserhöhung überhaupt nicht angemessen. Eher müsste es Preiserstattungen geben an Fahrgäste, wenn der Bus ausfällt, was im benachbarten Nordrhein-Westfalen zumindest teilweise durch die NRW-Mobilitätsgarantie passiert, jedoch leider nicht in Niedersachsen“, sagte Demircioglu.
Keine umweltfreundliche Entscheidung
„Noch eine andere Finanzierung sorgt für deutliche Kritik: Es kann auch nicht sein, dass der Stadtrat erst vor kurzem eine Million Euro an den VfL Osnabrück freimacht sowie die jährlichen 2,95 Millionen Euro als Subventionierung an den Flughafen Münster/Osnabrück gibt und gleichzeitig Kürzungen über eine Million Euro im umweltfreundlichen ÖPNV vornimmt. Des Weiteren wurden erst im Februar viele Buslinien gestrichen. Das heißt, jetzt wird mehr Geld für weniger Bus-Leistung verlangt. Wenn man im Sinne des Umweltschutzes Verkehrsplanung zugunsten des ÖPNV möchte und Menschen zur Nutzung des ÖPNV motivieren will, müsste man in Osnabrück eher den Fahrpreis für ein Stadtbusticket reduzieren auf zum Beispiel einen Euro für eine einzelne Fahrt. Ferner müsste der Busverkehr wieder zuverlässiger werden“, so der VCD-Sprecher.