Der Deutschlandchef von Vattenfall, Robert Zurawski, hat sich für den verstärkten Bau von Photovoltaikanlagen über landwirtschaftlichen Flächen und zwischen Windkraftanlagen ausgesprochen. In einem Interview mit den Zeitungen der Funke-Mediengruppe erklärte Zurawski die großen Chancen der sogenannten Agri-PV und verwies auf ein Projekt seines Unternehmens in Tützpatz, Mecklenburg-Vorpommern.
Potenziale von Solaranlagen im Agrarbereich
Der Ausbau von Solaranlagen über landwirtschaftliche Flächen ist laut Robert Zurawski möglich, wenn Pflanzen im Halbschatten wachsen können. Er betonte die Vorteile der Flächennutzung zwischen Windparks, wie es bereits in den Niederlanden und Großbritannien üblich sei. In Deutschland sei die Genehmigungslage jedoch noch nicht ausreichend, um solche Projekte im großen Stil zu realisieren.
Investitionen und Projekte in Deutschland
Vattenfall plant weltweit Solarpark-Projekte mit einer Leistung von acht Gigawatt, wobei sich fünf große Projekte in Deutschland im Bau befinden. „Wir werden in den nächsten Jahren kräftig investieren und pro Jahr bis zu ein Gigawatt schaffen“, kündigte Zurawski an. Besonders bemerkenswert ist die Entscheidung, größtenteils auf die EEG-Förderung zu verzichten und stattdessen auf Strompartnerschaften mit der Industrie zu setzen.
EEG-Förderung und Strompreise
Die EEG-Förderung wird in Deutschland seit 2023 direkt aus dem Bundeshaushalt finanziert. Zurawski sprach sich nicht direkt für ein Ende der Förderung aus, wies aber darauf hin, dass erneuerbare Anlagen auf Preise reagieren sollten. Negative Strompreise, die auftreten können, wenn mehr Strom gehandelt wird als verbraucht, seien ein weiterer Anreiz für Investitionen in Speichertechnologien. „Erneuerbare wirken im Strommarkt schon heute preisdämpfend“, erklärte Zurawski, betonte jedoch die Notwendigkeit von Speichern für die Preisstabilität. Die Politik müsse schneller Netzanschlüsse genehmigen und klare Vorgaben machen, um den Bau von Speichern zu beschleunigen.
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