Der Vatikan plant, im kommenden Jahr bisher unveröffentlichte Predigten von Benedikt XVI. zu veröffentlichen, die er nach seinem Rücktritt in privatem Rahmen hielt. Die Predigten, die der emeritierte Papst zwischen 2013 und 2017 abhielt, wurden aufgenommen und transkribiert, ohne dass Benedikt davon wusste.
Posthume Veröffentlichung privater Predigten Benedikts XVI.
Nach Aussage des Präsidiums der Vatikanischen Joseph-Ratzinger-Stiftung, wird das kommende Jahr die posthume Veröffentlichung zahlreicher Predigten von Benedikt XVI. sehen. Diese Predigten wurden nach seinem Rücktritt als Papst im privaten Kreis an seinem Alterssitz, dem Kloster „Mater Ecclesiae“ im Vatikan, gehalten. „Wer Ratzingers Spiritualität erleben will, der wird diese Predigten genießen“, sagte der Präsident der vatikanischen Joseph-Ratzinger-Stiftung, Pater Federico Lombardi, in einem Interview mit der „Welt am Sonntag“. „Es ist ein geistlicher Dienst, den Benedikt uns weiterhin leisten kann.“
Hundert Sonntagspredigten und mehr
Wie die „Welt am Sonntag“ berichtet, handelt es sich bei den Predigten um ungefähr hundert Sonntagspredigten des emeritierten Papstes aus den Jahren 2013 bis 2017. Benedikt hielt diese Predigten frei auf Italienisch vor seinen vier Haushälterinnen, seinem Privatsekretär Georg Gänswein und vereinzelten Gästen. Zusätzlich zu diesen Sonntagspredigten gibt es rund 30 weitere Predigten, die Benedikt noch als amtierender Papst im privatem Kreis hielt.
Predigten wurden heimlich aufgezeichnet
Alle Predigten wurden mit einem Diktiergerät aufgenommen und später transkribiert. Sowohl Gänswein, der auch Benedikts Testamentsvollstrecker ist, als auch eine der Haushälterinnen bestätigten gegenüber der „Welt am Sonntag“, dass Benedikt bis zu seinem Tod nicht wusste, dass seine Predigten aufgezeichnet wurden. Benedikt XVI. starb am Silvesterabend 2022 im Alter von 95 Jahren. Diese posthume Veröffentlichung bietet nun die Möglichkeit, die Spiritualität und den geistlichen Dienst von Benedikt XVI. weiterhin zu erleben.
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