Die Rolle der Väter in der Kinderbetreuung und der Hausarbeit hat sich im Laufe der letzten 20 Jahre deutlich verändert. Eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, dass Väter heute täglich zwei Stunden mehr an der Betreuung ihrer Kinder beteiligt sind als noch im Jahr 2001.
Veränderte Rollen in der Familie
Laut der noch unveröffentlichten IW-Studie, über die die “Rheinische Post” berichtet, verbrachten Väter im Jahr 2021 durchschnittlich 4,7 Stunden am Tag mit ihren Kindern unter sechs Jahren. Im Vergleich dazu waren es 2001 nur 2,8 Stunden täglich. Darüber hinaus gaben Väter an, sich zunehmend in der Hausarbeit zu engagieren. Fast 85 Prozent der Väter erklärten im Jahr 2021, täglich bis zu zwei Stunden mit Hausarbeit zu verbringen, gegenüber 61 Prozent im Jahr 2001.
Der Studie zufolge hat auch der Anteil der Väter, die überhaupt keine Zeit auf die Hausarbeit verwenden, von 34 Prozent im Jahr 2001 auf 7,5 Prozent im Jahr 2021 signifikant abgenommen.
Mütter tragen nach wie vor Hauptlast
Trotz dieser positiven Entwicklung deuten die Studiendaten darauf hin, dass Mütter immer noch den Großteil der Arbeit bei der Kinderbetreuung und der Hausarbeit tragen. Im Jahr 2021 verbrachten Mütter durchschnittlich elf Stunden täglich mit der Kinderbetreuung. Darüber hinaus gaben 56 Prozent der Mütter an, dass sie täglich bis zu zwei Stunden für Hausarbeiten aufwenden.
IW-Experte Wido Geis-Thöne wies auf die Dringlichkeit dieser Veränderungen hin. “Da die geburtenstarken Babyboomer aus dem Erwerbsleben ausscheiden, wird Deutschland in den kommenden Jahren verstärkt auf die Arbeitskraft von Müttern angewiesen sein, um Wachstum und Wohlstand zu sichern”, sagte er. Daher sei es eine positive Entwicklung, dass sich Väter mehr an der Kindererziehung und Hausarbeit beteiligen.
Bedarf an Kita-Plätzen
Allerdings reicht diese Veränderung allein nicht aus, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gewährleisten. Laut IW fehlen aktuell über 300.000 Kita-Plätze für Kinder unter drei Jahren in Deutschland. Die in der Studie präsentierten Zahlen stammen von 30.000 Personen aus 15.000 Haushalten, die im Sozio-ökonomischen Panel (SOEP) erfasst sind, einer seit 1984 durchgeführten Wiederholungsbefragung.
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