Schauspielerin Uschi Glas hat in einem Interview mit der “Augsburger Allgemeinen” offenbart, dass sie nie den Wunsch hatte, nach Hollywood zu wechseln. Trotz großer Erfolge in Europa habe der Wunsch nach einer Familie einen Wechsel in die USA verhindert. Zudem schien ihr der Preis, nämlich “bei null” anzufangen und möglicherweise Demütigungen ausgesetzt zu sein, zu hoch.
Aufstieg einer Schauspielkarriere ohne Hollywood
Uschi Glas berichtete, dass sie zu dem Zeitpunkt, als sie die Möglichkeit gehabt hätte, nach Hollywood zu wechseln, bereits in Italien, Frankreich und Spanien gedreht habe. Allerdings hätte ein Wechsel nach Hollywood bedeutet, “absolut bei null” anzufangen. “Und wahrscheinlich darfst du dann jahrelang Türklinken putzen und dann vielleicht eine KZ-Aufpasserin spielen”, beschrieb Glas ihre Vorstellung von Hollywood.
Glas erhielt ihre erste Hauptrolle im Jahr 1966 im Film “Winnetou und das Halbblut Apanatschi”. “Ich wurde nach Berlin zu Probeaufnahmen eingeladen und auf dem Gang standen lauter Mädchen, die wie ich aussahen. Ich habe dann den Zuschlag bekommen und wir sind ins ehemalige Jugoslawien gefahren”, erinnerte sich die Schauspielerin.
Durchbruch und Kontroverse
Der Durchbruch gelang ihr dann mit dem Film “Zur Sache, Schätzchen”. Für diesen Film sollte sie sich ausziehen, was jedoch gegen ihre Überzeugungen war. “Es hat dazu Diskussionen gegeben”, so Glas: “Ich hätte doch so eine hübsche Figur und es würden sich doch alle ausziehen, das sei Freiheit.” Statt sich dem Druck zu beugen, entschied sich Glas für eine andere Lösung. “Ich bin dann zu meiner Schneiderin gegangen und habe gesagt, dass ich lieber eine sexy Corsage hätte. Und das hat sie dann gemacht”, erzählte die Schauspielerin.
Bodenständigkeit trotz Erfolg
Trotz ihres Erfolges legte Uschi Glas großen Wert darauf, bodenständig zu bleiben. “Lass dich nicht zu irgendwelchen Allüren verführen. Ich habe mir angewöhnt, mir selbst Rechenschaft abzulegen und am Abend in den Spiegel zu schauen und mich zu fragen, ob der Tag gut gelaufen ist”, sagte die 80-Jährige. “Und mir war es immer wichtig, normal zu leben.”
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