Die Felix-Nussbaum-Gesellschaft realisiert mit einer internationalen Wanderausstellung unter dem Titel »Unterwegs mit Felix Nussbaum« ein auf mehrere Jahre angelegtes Projekt, um die internationale Präsenz der Werke des Künstlers zu verstärken. Das Konzept der Wanderausstellung läuft unter dem Zitat „Wenn ich untergehe, lasst meine Bilder nicht sterben – zeigt sie den Menschen“ von Nussbaum.
Die erste Station ist Haarlem in den Niederlanden und wird am 28. Februar 2020 eröffnet. Gezeigt werden insgesamt 20 Werke Nussbaums in Originalformaten, allerdings als Reproduktionen. Die Gemälde wurden nach den Lebens- und Schaffensphasen des Künstlers ausgewählt und stellen ein Spiegelbild für seine Zeit in Berlin, sein Exil in Rom, die Vertreibung im Kontext des 2. Weltkriegs und seinen Widerstand dar. „Es ist wichtig Nussbaums Werk nach außen zu tragen, ohne dass die Wände des Nussbaum-Hauses leer bleiben“, erläutert der Direktor des Museumsquartiers Nils-Arne Kässens zum Hintergrund der Reproduktionen. „Nussbaum muss rauskommen, damit wir Menschen dazu anregen können, die Originale in Osnabrück zu betrachten.“ Die Reproduktionen sind auch als solche gekennzeichnet, wie Manuela Maria Lagemann, Geschäftsführerin sec Kommunikation und Gestaltung, ausführt: „Wir wollen Nussbaum nicht nachmachen, sondern präsentieren. Die Reproduktionen erfolgten zwar eins zu eins und entsprechen auch der Originalgröße, aber wurden durch Bildbearbeitungsprogramme nachbereitet. Der Druck erfolgte auf Kunststofffolien und auch der Bilderrahmen ist nicht der gleiche. Außerdem haben die Reproduktionen eine Textleiste am unteren Ende des Bildes, um diese leichter zuordnen zu können.“
Erinnerungskultur um Nussbaum im internationalen Raum
Die Wanderausstellung lauft vom 28. Februar 2020 bis zum 27. März 2020 im Rathaus der Stadt Haarlem. Im Anschluss wird sie nach Minsk, Belarus (Weißrussland), gehen. Künftig soll sie – neben Haarlem – auch in den weiteren Osnabrücker Partnerstädten vorgestellt werden. In konkreter Planung sind Stationen in Frankreich und Polen, unter anderem in der Schindler Fabrik in Krakau. „Es ist fantastisch, was die Felix-Nussbaum-Gesellschaft mit ihrem Engagement leistet“, erzählt der erste Stadtrat Wolfgang Beckermann. „Die Idee eine Wanderausstellung mit Städtepartnerschaften zu verbinden erleichtert nicht nur die Umsetzung, sondern stärkt auch unser Profil als Friedensstadt. Nur durch solche Projekte können wir eine lebendige Erinnerungskultur um Nussbaum aufrechterhalten.“
Transporteur ist für Bilder bereit
In der nächsten Woche begeben sich die Reproduktionen auf Reise zur ersten Station in Haarlem. Den Transport unternimmt das Logistikunternehmen Hellmann Worldwide Logistics. Uwe Hasselberg, Leiter der Niederlassung in Osnabrück, freut sich bereits auf den Transport: „Die Bilder sind gut gesichert und dem Transport steht nichts im Weg. Wir widmen diesem Auftrag besondere Aufmerksamkeit und werden auch unser eigenes Personal dafür einspannen. Kunsttransporte stellen immer eine besondere Herausforderung dar.“ Weitere Förderer sind die Niedersächsische Sparkassenstiftung und die Stiftung der Sparkasse Osnabrück, durch den Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen. „Als regionales Unternehmen ist es für uns ein persönliches Anliegen, das Werk von Felix Nussbaum und seinen Wunsch nach Erinnerung nach außen zu kommunizieren. Mit unserer Unterstützung wollen wir einen Beitrag dazu leisten“, stellt Ralf Hellige, Vorstand der Stiftung Sparkasse Osnabrück und der Niedersächsischen Sparkassenstiftung, fest. Auch der Vorstandsvorsitzende der Jüdischen Gemeinde Osnabrück Michael Grünberg ist von der Ausstellung begeistert: „Das Konzept macht nicht nur Lust auf das Werk von Nussbaum, sondern auch darauf, Osnabrück zu besuchen und die Gemälde im Original zu betrachten.“