Fast jeder zehnte Arbeitsplatz in Osnabrück hängt direkt vom Automobil ab. Dazu kommt die notwendige Erreichbarkeit der Innenstadt, damit der Handel floriert und Menschen ihre Arbeitsplätze erreichen. Doch was machen Politik und Verwaltung in Osnabrück? Vertreter des Unternehmens WM SE und der IHK erwarten mehr Unterstützung von Politik und Verwaltung. 

AFP

„Osnabrück ist eine Autostadt“, betonten IHK-Präsident Martin Schlichter und Hans-Heiner Müller, Vorsitzender des Aufsichtsrats der WM SE, anlässlich des Besuchs der IHK-Spitze im Unternehmen. Schätzungsweise fast jeder zehnte Arbeitsplatz in Osnabrück sei von der Herstellung, dem Handel und der Reparatur von Kraftfahrzeugen abhängig. „Osnabrück und das Auto, das ist deutlich mehr als früher Karmann oder heute VW.

Sichtbares Bekenntnis zum Auto gefordert

Mit der WM SE und anderen erfolgreichen Unternehmen hängen aktuell tausende Arbeitsplätze in der Stadt vom Auto ab“, erklärte WM-Vorstand Frank Schröder. Die Gesprächspartner wünschten sich deshalb, dass sich Politik und Verwaltung in der Autostadt Osnabrück auch sichtbar zum Auto bekennen. Hierzu gehöre auch, die Stadt für Autofahrer erreichbar und attraktiv zu halten.

Hans-Heiner Müller, WM SE, IHK-Präsident Martin Schlichter
Hans-Heiner Müller, Vorsitzender des Aufsichtsrats der WM SE, und IHK-Präsident Martin Schlichter.

 

Schulen sollen Selbständigkeit fordern

Schröder wies im Gespräch auch auf eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung hin. Er forderte: „Die Lebensperspektive einer unternehmerischen Selbstständigkeit muss stärker als bisher im Bildungssystem verankert werden.“ Dies gelte gleichermaßen für Schulen wie für Hochschulen. Denn gerade mittelständische Unternehmen seien wichtige Keimzellen für Beschäftigung und Innovation.

Osnabrücker Unternehmen mit mehr als 5.000 Mitarbeitern

Die WM-Gruppe hat mit der Übernahme der Stuttgarter Trost-Gruppe im Jahr 2014 ihre Mitarbeiterzahl mehr als verdoppelt. An 230 Standorten in sechs Ländern sind aktuell mehr als 5.600 Menschen beschäftigt, davon am Hauptsitz in Osnabrück mehr als 500. WM beliefert überwiegend unabhängige Werkstätten mit Ersatzteilen und Werkstattausrüstung. Die Vorbereitungen für den 75. Geburtstag des Unternehmens im Jahr 2020 sind bereits angelaufen.

Bildunterschrift (von links): Hans-Heiner Müller, Vorsitzender des Aufsichtsrats der WM SE, und IHK-Präsident Martin Schlichter.