Die Anzahl der beantragten Regelinsolvenzen in Deutschland erlebte im August 2024 einen Anstieg um 10,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Im ersten Halbjahr wurden 10.702 Unternehmensinsolvenzen und 35.371 Verbraucherinsolvenzen registriert, die eine deutliche Zunahme gegenüber dem Vorjahreszeitraum darstellen.
Anstieg der Unternehmensinsolvenzen
Das Statistische Bundesamt (Destatis) veröffentlichte am Mittwoch Daten zur wachsenden Anzahl der Insolvenzen in Deutschland. Mit einem Anstieg von 10,7 Prozent im August 2024 (gegenüber dem Vorjahr) liegen die Zuwachsraten seit Juni 2023 im zweistelligen Bereich, mit Ausnahme des Juni 2024 (+6,3 Prozent). Der tatsächliche Zeitpunkt der Insolvenzanträge liegt jedoch oft etwa drei Monate vor den offiziellen Statistiken, da die Anträge erst nach der ersten Gerichtsentscheidung erfasst werden.
Im ersten Halbjahr 2024 meldeten die Amtsgerichte 10.702 beantragte Unternehmensinsolvenzen, ein Anstieg von 24,9 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023. „Die Forderungen der Gläubiger aus den im ersten Halbjahr 2024 gemeldeten Unternehmensinsolvenzen bezifferten die Amtsgerichte auf rund 32,4 Milliarden Euro. Im ersten Halbjahr 2023 hatten die Forderungen bei rund 13,9 Milliarden Euro gelegen“, berichtete Destatis.
Branchenspezifische Insolvenzraten
Je 10.000 Unternehmen gab es im ersten Halbjahr 2024 in Deutschland insgesamt 31,2 Unternehmensinsolvenzen. Der Industriezweig mit den meisten Insolvenzen je 10.000 Unternehmen war der Verkehr- und Lagereisektor mit 60,9 Fällen. Auf die zweithöchste Zahl von Insolvenzen folgte das Baugewerbe mit 47,4 Fällen, dicht gefolgt von Sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen, wie Zeitarbeitsfirmen, mit 46,8 Fällen. Auch das Gastgewerbe war stark betroffen, mit 40,8 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen.
Zunahme der Verbraucherinsolvenzen
Auch die Zahl der Verbraucherinsolvenzen ist im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. Konkret wurden 35.371 Verbraucherinsolvenzen registriert, was einem Anstieg von 6,7 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2023 entspricht.
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