Immobilienbesitzer sind skeptisch gegenüber dem Vorschlag der Grünen, ältere Menschen steuerlich zu unterstützen, wenn sie von ihrem Eigenheim in eine kleinere Wohnung umziehen.
Bedürfnisse älterer Immobilienbesitzer
„Nur wenn es gelingt, eine einfache Lösung für die Umsetzung zu finden, hat dieser Vorschlag Erfolgschancen“, sagte ein Sprecher des Eigentümerverbands Haus und Grund. Ältere Haushalte dürften nicht „durch weitere komplizierte bürokratische Prozesse überfordert werden“. Die steuerliche Entlastung müsse berücksichtigen, dass viele Rentner mit ihren steuerpflichtigen Einkünften unter dem Grundfreibetrag blieben. „Für diese Haushalte wird der Anreiz, durch die Vermietung ihrer Immobilie wieder eine Steuererklärung abgeben zu müssen, eher gering sein“, so der Verbandssprecher.
Vermietung und Verantwortung
Mit der Vermietung einer Immobilie gehe große Verantwortung einher: „Auch hier dürfte der Anreiz für ältere Haushalte, die nicht schon auf anderem Wege Erfahrungen mit der Vermietung von Wohnimmobilien gemacht haben, sehr gering sein.“
Skepsis gegenüber weiteren Vorschlägen der Grünen
Auch ein weiterer Vorschlag der Grünen, die Aufteilung eines Einfamilienhauses in mehrere Wohneinheiten baurechtlich zu vereinfachen, stieß auf Skepsis: „Auch dieser Vorschlag birgt die Gefahr, hohe bürokratische Hürden zu schaffen, die den Anreiz verringern“, sagte der Sprecher. Wenn die Idee allerdings dazu beitrage, dass interessierte Haushalte die Umsetzung einfach realisieren könnten, dann sei damit jedem geholfen. „Zur wirklichen Entspannung auf dem Wohnungsbau wird allerdings nur die Ausweitung des Neubaus beitragen. Hierbei wird die Nachverdichtung der Quartiere künftig eine vorrangige Rolle einnehmen.“
Alternative Vorschläge des Verbands
Der Verband fordert, der „Unterbelegung von zu viel Wohnfläche“ mit der Schaffung von „ausreichend bezahlbarem Wohnraum im Quartier“ zu begegnen. „Ältere Menschen müssen einen Anreiz haben, aus der großen Wohnung auszuziehen.“ Dieser Anreiz bestehe „in einer günstigeren Miete, Barrierefreiheit und der Wohnung im bekannten Quartier oder Kiez“. Nur wenn genügend Wohnungen zur Verfügung stünden, könne der Mietwohnungsmarkt „reibungslos funktionieren“, so der Sprecher.