28Bei vielen Besuchern, aber auch bei so manch einem Osnabrücker, entsteht oft der Eindruck, die Innenstadt sei am Theater zu Ende. Doch gerade die Altstadt hat, neben natürlich der Hasepost, viele einzigartige Geschäfte zu bieten. Regelmäßig besuchen wir einen unserer Nachbarn in der Altstadt und berichten davon in dieser neuen Rubrik. Wir wünschen viel Vergnügen beim Lesen! Hier geht es zu allen Artikeln dieser Serie.
Nebenan von uns gibt es viel zu sehen: Bei „Illmer“ handelt es sich um einen Laden mit allerlei Kunst und Handwerk: So gibt es neben Schmuck, Taschen und Kleidungsstücken auch außergewöhnliche Kunstwerke wie etwa eine riesige Bücherskulptur aus Holz zu bewundern und zu kaufen. Wir haben uns in unserem Nachbarladen umgeschaut.
Schon seit über 40 Jahren gibt es das Ladengeschäft „Illmer“ in der Osnabrücker Altstadt. Bei der Gründung im Jahr1976 befand sich das Ladengeschäft an der Bierstraße. Etwa 10 Jahre später folgte der Umzug an die Hasestraße. Seit 1999 ist „Illmer“ nun hier an der Heger Straße, nur zwei Häuser neben der Redaktion der HASEPOST.
„Bei uns ist alles handgemacht und aus Europa“, erklärt uns die Inhaberin Dagmar Illmer. Die im Laden angebotenen Gegenstände hat sie nicht selbst hergestellt, sondern nur ausgesucht und zusammengestellt. Eine Ausnahme stellen aber die Bücherskulpturen dar (siehe oberes Foto). Sie wurden von ihrem Mann, Ivon Illmer, selbst angefertigt.
Die Idee hinter den Bücherskulpturen
„Mein Mann hat jahrelang im Verlag gearbeitet, aber dann wurde der Verlag verkauft und man musste sich neu orientieren. Da hat er als Bildhauer angefangen“, erzählt die Inhaberin. Die Bücherskulpturen haben also eine persönliche Vorgeschichte. Ansonsten haben sie aber keine Funktionen, sondern sind „reine Deko“. „Es ist ein visuelles wie auch haptisches Erlebnis. Man streicht gerne darüber“, fügt Illmer hinzu. Verkauft werden Buchskulpturen unterschiedlicher Größe und aus verschiedenen Hölzern.
Auch die ausgestellte Glaskunst ist außergewöhnlich: Die vom Glasstudio Borowski entworfenen Objekte kommen gerade bei Kindern, die mit ihren Eltern den Laden besuchen, gut an. Dazu zählt zum Beispiel die riesige Außenskulptur „Massai“ (siehe oberes Foto). Allerdings sind die Unikate auch entsprechend teurer, sodass der Laden ältere Kunden deutlich stärker anspricht. „Die meisten unserer Stammkunden sind ungefähr 60 Jahre alt oder älter. Auf die jüngeren Kunden warten wir noch“, kommentiert Illmer lachend.
„Es kommt auf die Kreativität unserer Künstler an“
Zu den persönlichen Lieblingsobjekten der Inhaberin zählt ein Unikat von Ivo Lill (siehe unteres Foto). „Ich gucke schon länger darauf und es wirkt immer wieder anders. Es wird nicht langweilig“, erzählt Illmer. „Es kann an Wasser erinnern, es kann an einen Eisberg erinnern.“ Im Zentrum des Ladens steht die Kreativität der Künstler: „Es kommt auf die Kreativität unser Künstler an. Dass sie immer wieder neue Ideen haben“, so die Inhaberin.
Von uns, ihren neuen Nachbarn, wünscht sich Illmer „ein nettes Verhältnis“. Dass wir „rumgehen und das Viertel hier vorstellen“, finde sie lobenswert. Hier in der Altstadt müssen Ladenbesitzer derzeit nämlich um Kunden kämpfen, erklärt sie.