Bei vielen Besuchern, aber auch bei so manch einem Osnabrücker, entsteht oft der Eindruck, die Innenstadt sei am Theater zu Ende. Doch gerade die Altstadt hat, neben natürlich der Hasepost, viele einzigartige Geschäfte zu bieten. Regelmäßig besuchen wir einen unserer Nachbarn in der Altstadt und berichten davon in dieser neuen Rubrik. Wir wünschen viel Vergnügen beim Lesen! Hier geht es zu allen Artikeln dieser Serie.
Bonjour! Wie wäre es mit einem süßen Crêpe? Oder einer herzhaften Galette? Dafür braucht man nämlich nicht unbedingt nach Frankreich reisen – seit 1978 gibt es die auch hier in der Osnabrücker Altstadt. Wir haben die Crêperie am Markt an einem warmen Frühlingsmittag besucht.
Als die Crêperie vor über 40 Jahren hier entstand, gab es noch kaum Crêpes in Deutschland, erklärt uns die Geschäftsführerin Ursula Geilfuß. „Damals kannte hier das kaum jemand“, erinnert sie sich. Inzwischen ist die Crêperie bei Osnabrückern weit verbreitet. Das Spektrum an Gästen reiche „von Kleinkind bis Oma, quer durch“, erzählt Geilfuß.
Vielfältig ist auch das Speiseangebot: 29 Crêpesorten und 25 Galettesorten zählen wir auf der Speisekarte. Hinzu kommen noch saisonale Gerichte zu entsprechenden Jahreszeiten. Im April begann die Spargelsaison. Nun, im Mai, wo „die deutsche Ernte soweit ist“, sind frische Erdbeeren angesagt, freut sich die Geschäftsführerin.
Wer eher zum Crêpe und wer eher zur Galette greift
Crêpes, die süßen französischen Pfannkuchen, kommen vor allem bei Kindern gut an, verrät Geilfuß. Gerade die Sorten Nutella und Kinder Schokolade zählen zu den Lieblingen der jungen Gäste. Erwachsene entscheiden sich hingegen meistens für die herzhaften Galetten aus Buchweizenmehl. In letzter Zeit sind dabei die vegetarischen Galetten besonders beliebt.
Was der persönliche Geheimtipp der Geschäftsführerin ist? Nun, der ändere sich immer wieder, antwortet Geilfuß. „Momentan Lachs, Frischkäse und Spinat… oder Spargel, Schinken und Käse. Sonst mag ich eigentlich alles. Wenn ich es nicht mögen würde, wärs ja auch schlecht!“, sagt sie schmunzelnd.
Die Osnabrücker Altstadt – „ein kleines Ökosystem an sich“
Unsere Altstadt findet Geilfuß „sehr gemütlich“. „Das ist so ein kleines Ökosystem an sich“, fügt ihr Enkel Nick Ricciuti hinzu. Von uns, ihren neuen Nachbarn, wünscht sich die Crêperie am Markt, dass wir „noch ein bisschen bekannter“ werden, „damit sich mehr Leute dafür interessieren, was hier so läuft“.
Ein persönliches Highlight bei unserem Crêperie-Besuch war ein Teelicht, welches wir während des Interviews entdeckt haben (siehe oberes Foto). Dabei handelt es sich um ein Modell der Crêperie. „Damals vor zwei, drei Jahren haben wir das Teelicht auf dem Weihnachtsmarkt entdeckt. Die haben sämtliche Häuser der Altstadt modelliert“, erzählt uns Geilfuß, als wir die Mini-Crêperie bewundern.