Der Missmut zwischen Vertretern der Belegschaft und der Konzernspitze der Deutschen Bahn (DB) nimmt zu, insbesondere nach dem Nichtzuschlag der Bahntochter DB Regio für den Schienenersatzverkehr (SEV) bei der Generalsanierung der Bahnstrecke Berlin-Hamburg. Ralf Damde, Gesamtbetriebsrat bei DB Regio und Aufsichtsratsmitglied des Bahnkonzerns, äußert scharfe Kritik und bezweifelt die Fähigkeiten der gewählten Bietergemeinschaft.
Scharfe Kritik am Vorgehen der Konzernspitze
Der Gesamtbetriebsrat von DB Regio, Ralf Damde, äußerte seine Kritik über die Entscheidung der Konzernspitze im „Tagesspiegel“. Damde, der auch im Aufsichtsrat des Bahnkonzerns sitzt, beklagte, dass der verpasste Zuschlag für den SEV in eine Zeit falle, in der die Verunsicherung unter den Mitarbeitern ohnehin groß sei.
Angst vor Stellenabbau
Die Ankündigung des Bahnvorstands, in den nächsten Jahren rund 30.000 Stellen im Konzern abbauen zu wollen, hat die Belegschaft weiter verunsichert. Damde sagte: „Mit dieser Ankündigung hat sich die Konzernspitze einen Bärendienst erwiesen“. Die Bahner seien „zutiefst verunsichert“.
Zweifel an der Leistungsfähigkeit der Bietergemeinschaft
Darüber hinaus äußerte Damde Zweifel an der Leistungsfähigkeit der Bietergemeinschaft, die den Zugschlag erhalten hat. Ihrer fehle es an Erfahrung und dem entsprechenden Fahrzeugmaterial. Mögliche Schwierigkeiten und Ausfälle müssten vor allem die Pendler ausbaden, die morgens pünktlich zur Arbeit kommen wollen: „Die werden wieder einmal in den Wind gestellt“, kritisiert Damde.
Sorge um Ausschreibung von Stellen
Damde unterstützt eine Restrukturierung der Leitungs- und Führungsebene des Konzerns, betont aber, dass es nicht dazu führen dürfe, dass Stellen im Fahrdienst, der Disposition oder im Service unbesetzt blieben oder durch Künstliche Intelligenz ersetzt werden, die kaum einen Mehrwert biete, aber viel Geld koste. „Es darf nicht sein, dass wie in der Vergangenheit wieder viele Indianer das Unternehmen verlassen müssen, die Häuptlinge aber bleiben“, warnte er.
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