Die Stadt Osnabrück hat am Dienstag, den 17. März 2020, eine weitreichende Allgemeinverfügung erlassen, die auch Auswirkungen auf die Universität Osnabrück hat. Es kommt zu Absagen von Prüfungen und Sprechstunden.
„Verboten werden: Zusammenkünfte in Vereinen und sonstigen Sport- und Freizeiteinrichtungen, sowie die Wahrnehmung von Angeboten in Volkshochschulen, Musikschulen und sonstigen öffentlichen und privaten Bildungseinrichtungen im außerschulischen Bereich sowie Reisebusreisen“, heißt es in der neuen Verfügung.
Mündliche und Promotionsprüfungen
Bis zum 19. April werden keine Präsenz- und Promotionsprüfungen mehr stattfinden. Die Universität Osnabrück sagt Klausuren, mündliche Prüfungen, Präsentationen oder ähnliche Prüfungsformate ab. „Promotionsprüfungen finden oft unter Teilnahme von Personen aus unterschiedlichen Universitäten und Organisationseinheiten unserer Universität statt“, so Prof. Dr. Susanne Menzel-Riedl, Präsidentin der Universität Osnabrück. Das Zusammentreffen von Menschen aus verschiedenen Kontaktkreisen bedeutet eine erhöhte Infektionsgefahr.
Sprechstunden
„Alle Sprechstunden werden abgesagt und können ausschließlich als telefonische Beratung oder online-Beratung fortgeführt werden“, erklärt die Präsidentin der Universität Osnabrück. Der Info-Point des Studierendensekretariats ist von dieser Regelung nicht betroffen und ist zu Validierung und Ausgabe der Campuscard von Montag bis Freitag zwischen ab 10:00 Uhr für jeweils eine Stunde besetzt.
Gremienbetrieb
Dekaninnen und Dekane werden sich am Mittwoch, den 18. März, über die weitere Vorgehensweise im Gremienbetrieb beraten. Um die Infektionsgefahr einzudämmen, wird das Gespräch in Form einer Videokonferenz stattfinden. Alle bereits vereinbarten Gremiensitzung sollten schnellstmöglich verschoben oder wenn möglich online abgehalten werden.
Auflösung von sozialen Kontaktpunkten und wechselnden Teams
Eine zentrale Aufgabe zur Eindämmung der Infektionsgefahr ist es, soziale Kontakte bis aufs Nötigste zu minimieren. Häufig wechselnde Kontakte, sowie das Zusammentreffen größerer Menschenmenge, sollten vermieden werden. „Wo wenige, immer dieselben Personen zusammentreffen besteht eine geringere Infektionsgefahr, als bei wechselnden Personengruppen. Ist ein Zusammentreffen nicht vermeidbar, sollten unbedingt höchste Hygiene- und Abstandsregelungen einhalten werden“, so Menzel-Riedl. Die Universität Osnabrück bittet die Studierenden, Organisationseinheiten nur nach vorheriger telefonischer Absprache zu besuchen. Nach Möglichkeit sollte mobiles Arbeiten beziehungsweise Telearbeit genutzt werden.
Hygiene
Neben den bekannten Standards des Robert-Koch-Instituts spielt die Vermeidung von Sozialkontakten eine entscheidende Rolle. Die Universität hat allerdings einen zusätzlichen Tipp: „Tragen Sie im öffentlichen Raum Handschuhe, zum Beispiel Stoffhandschuhe. Die Queen ist unser Vorbild! Legen Sie die Handschuhe ab, wenn Sie wieder in Ihrem Arbeitsumfeld oder privaten Umfeld sind und reduzieren Sie das Händewaschen trotzdem nicht!“
Vorübergehende Schließung der Universität möglich
„Wir rechnen damit, dass unsere Universität in den nächsten Tagen vorübergehend geschlossen werden könnte. Dies würde bedeuten, dass der Campus dann nicht mehr betreten werden darf. Ausgenommen sind systemrelevante Personen, zum Beispiel Personen, die in Kernbereichen der Verwaltung tätig sind oder Betreuende von wissenschaftlichen Langzeitexperimenten“, erklärt die Präsidentin der Universität Osnabrück.