Die Union strebt an, gesetzlich Versicherte in Deutschland durch ein neues Arzt- und Treuebonus-Modell finanziell zu entlasten. Dieses Modell könnte Patienten dazu bewegen, zuerst denselben Haus- oder Facharzt aufzusuchen, wodurch Versicherte jährlich mehrere Hundert Euro sparen könnten.
Union unterstützt das Primärarztmodell
Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Sepp Müller, hat sich positiv zu einem neuen Primärarztmodell geäußert. „Dänemark zeigt uns mit dem Primärarztmodell, dass Behandlungen besser abgestimmt sind. Auch doppelte Untersuchungen können so vermieden werden. Ein verpflichtender Primärarzttarif ist meiner Meinung nach auch in Deutschland denkbar“, gab er der „Bild“ (Montagsausgabe) gegenüber zu Protokoll.
Müller unterstützt damit den Vorstoß der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Deren Verbandsvorsitzender Andreas Gassen hatte in der „Bild am Sonntag“ ähnliche Vorschläge gemacht und Einsparungen für gesetzliche Krankenversicherte von einigen hundert Euro im Jahr in Aussicht gestellt.
Offenheit für das Modell in anderen Parteien
Nicht nur die Union, auch die SPD zeigt sich offen für das Primärarztmodell. Der SPD-Gesundheitspolitiker Christos Pantazis äußerte seine Unterstützung für den Grundgedanken des Vorschlags gegenüber der „Bild“. Dieser lehne sich an das Primärarztsystem an, bei dem der Arzt die erste Anlaufstelle des Patienten sei und folglich als `Lotse im Gesundheitssystem` agiere.
Mit ähnlicher Tendenz äußerte sich auch der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Andrew Ullmann. „Ein Kassen-Rabatt könnte ein möglicher Schritt sein, um einen Anreiz zu schaffen, die Zahl der Arztbesuche zu reduzieren und gleichzeitig die finanziellen Belastungen aller Versicherten zu senken“, so Ullmann gegenüber der „Bild“.
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