Die Union kritisiert die von Bahnchef Richard Lutz vorgelegte Konzernbilanz und fordert Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) zur Verantwortung. Carola Rackete, Spitzenkandidatin zur Europawahl für die Linke, weist der CSU jedoch ebenfalls eine Mitschuld zu. Die Deutsche Bahn erwartet trotz Verlust und Pünktlichkeitsproblemen eine Umsatzsteigerung für das Jahr 2024.
Unionskritik an der Deutschen Bahn und Bundesverkehrsminister Wissing
Ulrich Lange (CSU), Unionsfraktionsvize, brandmarkte den aktuellen Zustand der Deutschen Bahn als “Bilanz des Scheiterns” und kritisierte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) scharf. Lange nannte die vorgelegte Konzernbilanz eine “Blamage” und machte auf Zugausfälle und Verspätungen aufmerksam, welche die Bahnkunden zu tragen hätten, so gegenüber der “Rheinischen Post”.
Aufspaltung der Deutschen Bahn gefordert
Lange plädierte für eine Aufspaltung der Deutschen Bahn mit dem Argument, diese funktioniere in der jetzigen Form nicht. Seiner Meinung nach gehören Infrastruktur- und Transportbereich getrennt, das Schienennetz solle in Staatshand als GmbH überführt und Bahn-Holding sowie ihre Beteiligungen und Tochtergesellschaften aufgelöst werden. Der Bund könne so eigenständig zur Förderung des Allgemeinwohls entscheiden, wo Strecken saniert und neu gebaut werden müssen.
Carola Rackete sieht Verantwortung bei der CSU
Carola Rackete, Spitzenkandidatin zur Europawahl für die Linke, hält jedoch auch Langes eigene Partei, die CSU, für mitverantwortlich. Sie kritisiert die “konsequente Unwilligkeit der Verkehrsminister sich für öffentlichen Transport einzusetzen” und nennt das Beispiel Wissing als “aus der Zeit gefallener Auto-Minister”. Rackete plädierte dafür, den Staat in die Reparatur und den Ausbau des Netzes investieren zu lassen und gute Arbeitsbedingungen zu schaffen.
Auswirkungen auf den Bahnverkehr und Prognose für 2024
Trotz eines Umsatzrückgangs von rund 13 Prozent im Jahr 2023 und eines Verlusts von 964 Millionen Euro erhöhte sich die Verkehrsleistung bei DB Regio um über 9 Prozent und bei DB Fernverkehr um 9 Prozent im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau. Für 2024 erwartet der DB-Konzern eine Umsatzsteigerung auf rund 47 Milliarden Euro, ein positives operatives Ergebnis und eine Pünktlichkeit von etwa 70 Prozent im Fernverkehr.
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