Die Union fordert Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) auf, ein anonymes Melderegister für offensichtliche und besonders schwere Behandlungsfehler einzuführen, um eine Stigmatisierung der betroffenen Ärzte zu verhindern und eine Verbesserung der Fehlerkultur in der Medizin zu erreichen. Der Medizinische Dienst und der Patientenbeauftragte der Bundesregierung unterstützen diesen Vorschlag, konnten sich aber bisher nicht durchsetzen.
Union fordert anonymes Melderegister für Behandlungsfehler
Tino Sorge (CDU), der gesundheitspolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, forderte ein anonymes Melderegister für offensichtliche und besonders schwere Behandlungsfehler. Er erklärte gegenüber dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Freitagausgaben): “Auf diese Weise wären die betroffenen Ärzte vor Stigmatisierung geschützt, zugleich könnte für die Zukunft aus Fehlern gelernt werden”. Sorge sieht darin “einen Fortschritt in der Fehlerkultur der Medizin, die zu oft nur auf Schuldzuweisung und Bestrafung ausgerichtet ist.”
Anonymität soll zur Fehlerbewältigung beitragen
Sorge betonte, dass ein freiwilliges und anonymes Register den Ärzten eine Übersicht kritischer Fehlerrisiken bieten könne. Dabei warnte er jedoch vor einer Generalisierung: “Grundfalsch wäre es aber, die Ärzteschaft unter Generalverdacht zu stellen. Das Ziel ist, aus Fehlern zu lernen. Ein Register der Schuldzuweisungen braucht niemand”, sagte der Gesundheitspolitiker.
Unterstützung von Medizinischem Dienst und Patientenbeauftragtem
Der Medizinische Dienst hatte bereits bei der Vorstellung der jüngsten Statistik zu Behandlungsfehlern die Einführung einer Meldepflicht für sogenannte “Never Events” – also besonders schwerwiegende Kunstfehler – gefordert. Ebenfalls unterstützend äußerte sich der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Stefan Schwartze (SPD). Trotz dieser Forderungen konnte sich der Vorschlag in der Ampelkoalition und bei Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bisher nicht durchsetzen.
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