Der Geschäftsführer der Uno-Flüchtlingshilfe, Peter Ruhenstroth-Bauer, warnt vor einem möglichen weltweiten Rechtsruck aufgrund zahlreicher anstehender Wahlen. Er sieht dadurch die Unterstützung internationaler Flüchtlingshilfe in Gefahr und betont die zunehmende Verschärfung des gesellschaftlichen und politischen Klimas in Deutschland.
Globale politische Veränderungen als Bedrohung für die Flüchtlingshilfe
Peter Ruhenstroth-Bauer, Geschäftsführer der Uno-Flüchtlingshilfe, äußert Besorgnis über die politische Entwicklung weltweit. In einem Interview mit dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ nannte er 2024 ein „richtungsweisendes Jahr“ und unterstrich: „Es ist vielleicht das wichtigste Jahr für die Demokratie weltweit. In acht der zehn bevölkerungsreichsten Staaten finden Wahlen statt, in mehr als 40 Ländern der Welt, die rund 40 Prozent der Weltbevölkerung ausmachen, wird gewählt, darunter Iran, Bangladesch oder Pakistan, in denen viele Flüchtlinge Schutz gefunden haben.“
Dass Abschottung statt Solidarität in Wahlversprechen eine Rolle spielt, macht Ruhenstroth-Bauer Sorgen. Er weist darauf hin, dass das Uno-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) hauptsächlich aus freiwilligen Beiträgen finanziert wird und warnt vor den Auswirkungen einer möglichen Veränderung der politischen Landschaft, auch in der EU und den USA, in denen 2024 ebenfalls Wahlen stattfinden. „Schon jetzt sind die lebensrettenden Maßnahmen des UNHCR unterfinanziert, ein weiterer weltweiter Rechtsruck wäre fatal“, sagt er.
Flüchtlingszahlen steigen und das Defizit wächst
Das UNHCR steht laut Ruhenstroth-Bauer vor erheblichen finanziellen Herausforderungen: „Ende 2023 fehlten 400 Millionen Dollar, um das Jahr mit dem Minimum an benötigten Geldern zu beenden, das ist ein dramatisches Defizit.“ Dies sei besonders bedenklich, da die Flüchtlingszahlen nach wie vor steigen – aktuell auf mehr als 114 Millionen Menschen weltweit.
Verschärfung des gesellschaftlichen Klimas in Deutschland
Der Geschäftsführer der Uno-Flüchtlingshilfe beklagt zudem eine zunehmende Verschärfung des gesellschaftlichen und politischen Klimas in Deutschland. „Bei uns in Deutschland stehen aktuell Werte wie Toleranz, Empathie, Solidarität mit Menschen auf der Flucht unter Druck“, sagte er. Laut Ruhenstroth-Bauer sei es zunehmend schwerer, Ehrenamtliche für die Flüchtlingshilfe zu gewinnen, und „Hetze, Fake-News und Rassismus begegnen der Uno-Flüchtlingshilfe schon lange und beinah täglich.“ Er äußert jedoch seinen Dank an alle, die sich aktiv für Flüchtlinge einsetzen.
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