In der Debatte um die Abscheidung und unterirdische Speicherung von Kohlenstoffdioxid (CCS) hat der Chef des Umweltbundesamtes (UBA), Dirk Messner, den Plan der Bundesregierung kritisiert. Messner argumentiert, dass begrenzte Speicher für Emissionen aus Industrie und Landwirtschaft reserviert werden sollten, statt sie für fossile Gaskraftwerke zu nutzen.
Messners Kritik an den Plänen der Bundesregierung
Dirk Messner, der Chef des Umweltbundesamtes (UBA), hat den Plan der Bundesregierung, die Abscheidung von CO2 bei fossilen Gaskraftwerken zuzulassen, als „keine überzeugende Idee“ bezeichnet. In einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ erklärte er: „Wir haben weltweit nur begrenzte Speicher.“ Diese Speicher seien seiner Meinung nach für jene Emissionen nötig, für die es keine andere Lösung gebe – etwa aus der Industrie oder Landwirtschaft.
Vermeidung von Emissionen statt Speicherung
Messner betonte, dass ein Sieg im Kampf gegen den Klimawandel nur durch Vermeidung von vermeidbaren Emissionen erreicht werden könne. „Wenn wir diesen Kampf gewinnen wollen, gibt es nur einen Weg: Was sich vermeiden lässt, müssen wir vermeiden“, erklärte er mit Blick auf fossile Emissionen aus Kraftwerken. „Alles andere führt in die Irre.“
Lagerstätten in Deutschland
Weiterhin sprach sich der UBA-Chef für die Einrichtung von Lagerstätten in Deutschland aus. Es sei unredlich, diesen „Müll“ vorwiegend zu exportieren und anderen Ländern aufzuhalsen. „Wir sollten das handhaben wie bei anderen Abfällen auch: Also zuerst im eigenen Land entsorgen, auch wenn das unbequeme Diskussionen nach sich zieht“, so Messner.
Die CCS-Strategie der Bundesregierung
Das Bundesministerium für Wirtschaft, unter Leitung von Robert Habeck (Grüne), hatte vor kurzem eine Strategie für die Speicherung von Kohlenstoffdioxid vorgelegt. Diese sogenannte „Carbon Capture and Storage“ (CCS) Strategie schließt Lagerstätten auf dem deutschen Festland aus. Stattdessen soll das CO2 entweder im Ausland oder unter der Nordsee eingespeichert werden. In der Vergangenheit hatten sich betroffene Bürger vehement gegen Lagerstätten an Land gewehrt. Befürchtungen umfassen unter anderem Lecks, Erdbeben und eine Verunreinigung von Grundwasser. Frühere Versuche, CCS in Deutschland einzuführen, waren an diesen Hindernissen gescheitert.
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