Auf die jüngst bekannt gewordenen Umstrukturierungen in den Niels-Stensen-Kliniken reagiert die Gewerkschaft Verdi mit Unverständnis. Mit der Verlagerung weiterer Standorte wird sowohl die medizinische Versorgung im ländlichen Raum reduziert als auch Personal abgebaut.
„Alle Beschäftigten der Niels-Stensen-Kliniken brauchen eine Arbeitsplatzgarantie. Eine gute Gesundheitsversorgung geht nur mit den Beschäftigten, nicht gegen sie“, betont Verdi-Vertreter Hannes Scherf.
Transparente Weiterentwicklung der Versorgungsstrukturen
Verdi fordert eine transparente Weiterentwicklung der Versorgungsstrukturen unter Einbeziehung von Bevölkerung und Beschäftigten. Dazu bedarf es im ersten Schritt einer nachvollziehbaren Analyse der künftigen medizinischen Bedarfe. Auf dieser Grundlage kann ein Konzept für eine wohnortnahe Gesundheits- und Notfallversorgung entwickelt werden. Hierbei müssen alle vorhandenen Kompetenzen einbezogen werden unter Berücksichtigung der örtlichen Rettungsdienste.
Mit dieser Benachteiligung muss endlich Schluss sein
Zudem fordert die Gewerkschaft Verdi eine Stärkung der betrieblichen Interessenvertretungen in kirchlichen Betrieben. Das Beispiel Niels-Stensen verdeutlicht, dass sie die gleichen Herausforderungen wie in nicht-kirchlichen Betrieben zu bewältigen haben. Kirchliche Arbeitgeber verhalten sich wie andere Arbeitgeber, beharren aber auf Sonderregeln im Arbeitsrecht. „Für die betroffenen Beschäftigten gelten kirchliche Regeln, die ihre Rechte als Arbeitnehmer*innen einschränken. Mit dieser Benachteiligung muss endlich Schluss sein“, so Hannes Scherf.
Konkret fordert Verdi:
- Analyse der medizinischen Bedarfe in der Region Osnabrück
- Entwicklung einer bedarfsgerechten Versorgungsstrategie unter Einbeziehung der Beschäftigten und ihrer Interessenvertretungen
- Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen und Ausgliederungen
- Angleichung des kirchlichen Arbeitsrechts an das staatliche Arbeitsrecht mit einer umfassenden Stärkung der betrieblichen Mitbestimmungsrechte