Jetzt geht es ganz schnell: Dank einer Sponsoring-Partnerschaft mit der Volksbank Osnabrück kann die grundlegende Umgestaltung des Raiffeisenplatzes endlich in Angriff genommen werden. Oberbürgermeister Wolfgang Griesert und Volksbank-Vorstand Heiko Engelhardt stellten die Planung in einer Pressekonferenz am Haseufer des Platzes vor.
Volksbank Osnabrück unterstützt Stadt beim Umbau
Die Frage der Neugestaltung des Raiffeisenplatzes zwischen Heinrich-Heine-Straße und Konrad-Adenauer-Ring war auch immer eine Frage der finanziellen Möglichkeiten. Eine grundlegende Erneuerung, die nach dem Kostenplan des Osnabrücker ServiceBetriebes mit 100.000 Euro zu Buche schlagen würde, schien bei knappen Kassen bis vor kurzem kaum umsetzbar.
Durch die großzügige finanzielle Unterstützung der Volksbank Osnabrück, die 50.000 Euro beisteuert, hat sich die Lage nun glücklich gewendet. „Ich muss ganz ehrlich sagen, ich hätte mir vor drei Monaten oder auch zwei Monaten oder auch einem Monat nicht gedacht, dass wir diesen schönen Termin hier hätten oder haben könnten“, begann Wolfgang Griesert denn auch seine Ansprache und wies auf die begrenzten finanziellen Ressourcen hin, die bei einer umwelt- und sozialgerechten Stadtentwicklung in der Regel die Spielräume begrenzen.
Raiffeisen: Der Name ist Programm
Dass sich die Volksbank für einen Platz engagiert, der den Namen des Urvaters der Raiffeisenbanken und der genossenschaftlichen Idee trägt, nämlich Friedrich Wilhelm Raiffeisen, liegt nahe. Nahe liegt auch die Hauptstelle der Volksbank Osnabrück, die sich nur einen Katzensprung weit entfernt in der Johannisstraße befindet. Hinzu kommt, dass Friedrich Wilhelm Raiffeisen vor 200 Jahren geboren wurde – also gibt es gleich mehrere Anlässe sich an dieser Stelle und jetzt für ein Projekt einzusetzen. Als Unternehmen, das in der Region verwurzelt ist, will die Volksbank nicht nur kulturelle Veranstaltungen fördern, sondern auch einen gesellschaftlichen Beitrag zur konkreten Verbesserung des Lebensraums leisten, macht Volksbank-Vorstand Heiko Engelhardt deutlich. Dabei bedeutet der beträchtliche Betrag für die Rundumerneuerung des Raiffeisenplatzes aber nicht, dass andere Projekte deshalb etwa zu kurz kommen: „Wir haben das Budget in der Größenordnung erhöht, um hier jetzt einmalig etwas tun zu können.“ Ein weiterer Zuschuss von 15.000 Euro soll von der Stiftung Niedersächsischer Volksbanken und Raiffeisenbanken kommen. Der Antrag ist gestellt und Heiko Engelhardt gibt sich zuversichtlich, dass es damit klappen wird.
Es soll „ein Platz für alle“ werden
Auch die Tatsache, dass Friedrich Wilhelm Raiffeisen ein Sozialreformer war, passt zu dem Projekt. Im Vorfeld der Planung war immer wieder betont worden, dass die Umgestaltung des Platzes allen Nutzergruppen gerecht werden soll, also auch der dort ansässigen Alkohol- und Drogenszene, die keinesfalls verdrängt werden solle – obwohl es immer wieder zu Auseinandersetzungen mit den Anwohnern gekommen war. Dieser soziale Aspekt ist laut Heiko Engelhardt mit ein Grund für das Engagement der Volksbank: „Wir haben gesagt, dann müssen wir auch dahin gehen, wo es der Bürger jeden Tag spürt und das sind eben auch solche Themen.“ Das harmonische Miteinander der Nutzergruppen auf diesem Platz umzusetzen, sei ein wichtiges Anliegen.
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Ein guter Kompromiss?
Der Platz wird dahingehend verändert, dass ein bestimmter Bereich weiterhin von der dort ansässigen Szene genutzt werden kann. Eine freundliche, ansprechende und offene Gestaltung soll die Anlage aber auch für alle anderen Nutzer attraktiv machen. Sie sollen sich dort sicher und wohl fühlen. Neben einer besseren Übersichtlichkeit soll zusätzliche Beleuchtung die Sicherheit erhöhen. Der Bereich zur Hase hin wird geöffnet, das Gehölz am Haseufer wurde bereits entfernt. Sitzgelegenheiten werden dort zum Verweilen einladen, der Uferbereich wird naturnah bepflanzt. Die Verwendung einheitlicher Materialien, einheitlicher Bänke und Abfallbehälter für die ganze Anlage und ein klares Konzept für die Bepflanzung sollen das Erscheinungsbild verbessern. Dass der Raiffeisenplatz durch diese Maßnahmen deutlich aufgewertet werden wird, steht außer Frage.
Ob die Umgestaltung auch tatsächlich zu einem harmonischen Miteinander der Nutzergruppen führen wird, bleibt abzuwarten. Wahrscheinlicher ist aber wohl, dass die Szene sich dort nicht mehr wohlfühlen wird und deshalb weiterzieht, also letztlich doch vertrieben wird.