(mit Material von dts Nachrichtenagentur) Deutsche lehnen Koalitionen mit der AfD ab.
Die AfD ist trotz wachsender Zustimmung in Umfragen für die Mehrheit der Deutschen keine „normale Partei“. Aus einer Forsa-Befragung für den „Stern“ geht hervor, dass 73 Prozent der Wahlberechtigten es richtig finden, dass die anderen Parteien Koalitionen mit der AfD ausschließen. 22 Prozent sehen das anders, fünf Prozent haben keine Meinung. In Ostdeutschland fällt das Ergebnis nicht ganz so eindeutig aus: Dort befürworten 60 Prozent den Ausschluss von Koalitionen, immerhin 34 Prozent finden ihn falsch. Die Wähler der AfD selbst sind zu 95 Prozent der Meinung, dass die anderen Parteien die Absage an gemeinsame Regierungen einkassieren sollten. Unter deren Anhängern unterstützen das aber gerade mal elf Prozent.
Einigkeit bei Ablehnung einer Zusammenarbeit mit der AfD
In der Ablehnung einer Zusammenarbeit mit der AfD sind sich die Wähler der anderen Parteien weitgehend einig. Die Werte liegen zwischen 92 Prozent (Grüne) und 69 Prozent (FDP). Auch die Anhänger der Union lehnen zu 80 Prozent Koalitionen mit der AfD ab. Für Forsa-Chef Manfred Güllner zeigen die Ergebnisse, „dass eine klare Abgrenzung der anderen Parteien zur AfD und der Ausschluss jedweder Regierungskoalitionen nach wie vor so angebracht und richtig bleibt wie bei den Landtagswahlen 2019 in Brandenburg und Sachsen und der Landtagswahl 2021 in Sachsen-Anhalt“.
Abgrenzung von der AfD erfolgreich bei vergangenen Wahlen
Damals hätten sich die drei Ministerpräsidenten Woidke, Kretschmer und Haseloff im Wahlkampf ganz klar von der AfD abgegrenzt und damit mehr Wähler für ihre Partei mobilisieren können als bei der vorausgegangenen Bundestagswahl 2017. Nach Berechnungen von Forsa erhielt in Brandenburg die SPD bei der Landtagswahl über 69.000 Stimmen mehr als bei der Bundestagswahl 2017; in Sachsen und Sachsen-Anhalt erhielt die CDU fast 30.000 bzw. über 17.000 Stimmen mehr.
Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa für die RTL-Gruppe Deutschland am 29. und 30. Juni erhoben. Datenbasis: 1.007 Befragte.