Die deutsche Wirtschaft blickt pessimistisch in die Zukunft, insbesondere auf das kommende Jahr 2024, laut einer Verbandsumfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Besondere Bedenken bestehen in Bezug auf Produktions- und Investitionsraten sowie die anhaltende Unsicherheit, die nach Meinung einiger zu einer fortgesetzten Deindustrialisierung führen könnte.
Pessimismus prägt die Stimmung der deutschen Wirtschaft
Die Umfrage des IW, die am Mittwoch veröffentlicht wurde, zeigte, dass lediglich neun Verbände mit einer Produktionssteigerung rechnen, während 15 eine gleichbleibende Sachlage prognostizieren. Die restlichen 23 Verbände blicken pessimistisch auf das Jahr 2024 und befürchten, dass es noch schlechter wird als das Vorjahr.
In Bezug auf Investitionen zeichnet sich ein ähnliches Bild ab. Nur acht Verbände rechnen damit, dass ihre Mitgliedsunternehmen mehr investieren werden, während 22 einen Rückgang erwarten. Energieintensive Branchen wie Gießereien, die Keramische Industrie, die Lederindustrie sowie Unternehmen aus der Kunststoffverarbeitung rechnen mit einer erheblichen Verschlechterung. Letztere könnten insbesondere durch die geplante Plastik-Steuer der Ampelkoalition belastet werden.
Unsicherheit belastet mehrere Sektoren
Auch Unternehmen aus der Immobilienwirtschaft, Banken, Sparkassen sowie die Bauindustrie und das Baugewerbe blicken pessimistisch in die Zukunft. Hohe Zinsen haben vielerorts den Traum vom Eigenheim platzen lassen.
Michael Hüther, Direktor des IW, äußerte sich zur aktuellen Wirtschaftslage: „Die deutsche Wirtschaft leidet flächendeckend darunter, dass sie nicht planen kann.“ Er sieht eine mögliche Reform der Schuldenbremse als Chance, kurz- und mittelfristig zumindest einige Unsicherheiten zu beseitigen und den Unternehmen eine Investitionsperspektive in Deutschland zu bieten. Andernfalls prognostiziert er: „Andernfalls werden wir in den nächsten Jahren verstärkt das beobachten, was schon begonnen hat: eine Deindustrialisierung und eine zunehmende Orientierung ins Ausland.“
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