Die Ukraine führt Gespräche mit den deutschen Landesregierungen, um die Anerkennung von Berufsausbildungen zu erleichtern. Im Zentrum der Verhandlungen steht dabei die Frage, ob weniger strenge Anforderungen an Deutschkenntnisse in bestimmten Berufen gestellt werden sollten.
Ukraine und Deutschland: Gespräche über Ausbildungsanerkennung
Um die Integration von ukrainischen Fachkräften in Deutschland zu erleichtern, verhandelt die Ukraine derzeit mit den deutschen Landesregierungen. Das Hauptanliegen der Gespräche ist, die Anforderungen an Deutschkenntnisse für bestimmte Berufsgruppen zu senken. Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev äußert sich dazu im „Tagesspiegel“ (Donnerstagsausgabe) mit den Worten: „Ist es notwendig, dass ein ausgebildeter Lehrer aus der Ukraine Deutschkenntnisse auf dem Level C1 vorweisen muss, um in der Integrationsklasse als Zweitlehrer zu arbeiten? Oder dürfte es auch B2 oder B1 sein?“ Gleichzeitig kritisiert er die strikte Befolgung solcher Regelungen als „typisch deutsch“.
Kritik an Scholz‘ Zurückhaltung bei Waffenlieferungen
Im gleichen Gespräch kommentierte Makeiev auch die aktuelle politische Haltung Deutschlands in Bezug auf Waffenlieferungen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zeigte sich bislang zurückhaltend bei der Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine. Dazu sagte Makeiev: „Angst ist kein guter Begleiter bei wichtigen Entscheidungen.“
Ukraine versichert, russisches Territorium nicht anzugreifen
Mit Blick auf Bedenken, die Ukraine könne mit den gelieferten Waffen russisches Territorium angreifen, gab der Botschafter eine Versicherung ab: „Wenn Bedenken geäußert werden, sagen wir: Wenn Sie nicht wollen, dass wir Russland mit diesem System angreifen, dann können wir das versichern.“ Damit betont Makeiev das Interesse der Ukraine an einer friedlichen Lösung des Konflikts mit Russland.