Generalmajor Christian Freuding, Leiter des Ukraine-Lagezentrums im Bundesverteidigungsministerium, warnt vor überhöhten Erwartungen hinsichtlich einer schnellen Wende zugunsten der Ukraine im Konflikt mit Russland. Er weist auf die anhaltende Durchhaltekraft und strategische Versorgung der russischen Armee hin und betont die Wichtigkeit der kontinuierlichen Unterstützung der Ukraine.
Überschätzte Erwartungen und unterschätzte Durchhaltekraft
Generalmajor Christian Freuding erklärte in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“, dass die Erwartungen bezüglich rascher militärischer Erfolge der Ukraine „in der Rückschau sicherlich überhöht“ gewesen seien. „Wir haben die Durchhaltefähigkeit der Russen am Anfang nicht so gesehen, wie wir sie heute beurteilen“, räumte Freuding ein. Er betonte zudem, dass die Fähigkeit Russlands, seinen militärisch-industriellen Komplex trotz Sanktionen auszubauen, ursprünglich unterschätzt wurde. Ebenso wurde übersehen, dass Russland weiterhin durch Verbündete wie Nordkorea, China und Länder des globalen Südens versorgt würde.
Uneindeutige Entwicklungen und potentielle Szenarien
Freuding äußerte die Vermutung, dass die Ukraine zunehmend ihre Verteidigungslinien mit Minenfeldern absichern werde: „Dies ist denkbar, aber nicht die Option, die wir wollen und genau deshalb ist auch unsere weitere Unterstützung für die Ukraine so wichtig.“ Gleichzeitig gestand er ein, dass die russischen Verluste enorm seien, nannte eine Zahl von 300.000 getöteten oder schwer verwundeten Soldaten und sprach von hohen Verlusten an Kampf- und Schützenpanzern.
Die Rolle Deutschlands und die Zukunft der Bundeswehr
„Wir müssen davon ausgehen, dass Russland fähig sein könnte, sich in einem Zeitraum von etwa fünf bis acht Jahren wieder neu aufzustellen“, so Freuding. Er betonte, dass dies für die Bundeswehr Anlass sein müsse, ihre Streitkräfte abschreckungsfähig auszurüsten und auszubilden. Gerade in Bezug auf den Einsatz von Drohnen sieht Freuding Handlungsbedarf und erwähnte die Einrichtung einer Task Force, um diesem Thema gerecht zu werden.
Deutschlands Unterstützung der Ukraine
Trotz der Probleme, auf die Deutschland bei der Unterstützung der Ukraine trifft, etwa bezüglich der Wartung und Reparatur gelieferter Leopard-2-Kampfpanzer, betonte Freuding die Wichtigkeit der fortgesetzten Hilfe. „Ich glaube, es wäre naiv anzunehmen, dass die Ukraine in der jetzigen Situation die Panzer nach unseren Wartungs- und Instandsetzungs-Vorschriften reparieren kann“, sagte er und fügte hinzu, dass man versuche, Lösungen für eine Instandsetzung vor Ort zu finden.
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