Im Jahr 2023 arbeiteten 12 Prozent der 39,3 Millionen Arbeitnehmer in Deutschland mehr als vertraglich vereinbart, was knapp 4,6 Millionen Menschen entspricht. Dies geht aus Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervor, die aufzeigen, dass diese Mehrarbeit in verschiedenen Wirtschaftsbereichen und in Form von bezahlten und unbezahlten Überstunden oder Arbeitszeitkonten auftrat.
Verteilung von Überstunden in Wirtschaftsbereichen
Das Statistische Bundesamt stellte Unterschiede in Bezug auf die einzelnen Wirtschaftsbereiche fest. Am häufigsten waren Mehrarbeit in den Bereichen Finanz- und Versicherungsleistungen und Energieversorgung, wo jeweils 17 Prozent der Arbeitnehmer davon betroffen waren. Dagegen war der Anteil im Gastgewerbe mit sechs Prozent am niedrigsten, gefolgt von der Erbringung sonstiger wirtschaftlicher Dienstleistungen wie etwa Wach- und Sicherheitsdienstleistungen oder Reinigungsdienstleistungen (acht Prozent).
Umfang der Mehrarbeit
Für die meisten Arbeitnehmer war der Umfang der Mehrarbeit auf wenige Stunden pro Woche beschränkt. Etwa 40 Prozent gaben an, im Durchschnitt weniger als fünf Überstunden geleistet zu haben. Bei insgesamt 70 Prozent waren es weniger als zehn Stunden. Allerdings leistete fast ein Fünftel (19 Prozent) der Betroffenen mindestens 15 Stunden Mehrarbeit pro Woche.
Formen der Mehrarbeit
Mehrarbeit kann auf verschiedene Weisen ausgeglichen werden: durch Bezahlung, unbezahlte Überstunden oder Einbeziehung in ein Arbeitszeitkonto. Von den Personen, die 2023 mehr gearbeitet hatten als vertraglich vereinbart, leistete jeder Fünfte (20 Prozent) unbezahlte Überstunden, während 17 Prozent für ihre Überstunden bezahlt wurden. Die Mehrheit (71 Prozent) nutzte ein Arbeitszeitkonto für die geleistete Mehrarbeit. In einigen Fällen wurde die Mehrarbeit über eine Kombination der drei Formen ausgeglichen, berichtet das Bundesamt.
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