Ungefähr 430.000 Packungen des antiviralen Medikaments Paxlovid könnten ihre Haltbarkeit überschritten haben, wie das Bundesgesundheitsministerium (BMG) bekanntgab. Diese Packungen könnten möglicherweise vernichtet werden müssen, obwohl eine endgültige Entscheidung noch aussteht.
Paxlovid-Lagerbestand droht Verfall
Bundesgesundheitsministerium (BMG) enthüllte gegenüber der „Welt“ (Freitagausgabe), dass rund 430.000 Packungen des antiviralen Corona-Arzneimittels Paxlovid nach zweimaliger Verlängerung ihr drittes und letztes Verfallsdatum erreicht haben. Insgesamt hatte die Bundesregierung Ende 2021 eine Million Packungen bei Pfizer bestellt, von denen 560.000 an Patienten ausgegeben und 12.500 gespendet wurden. Die restlichen Packungen des Medikaments lagern in den Großhändlerregalen und werden wahrscheinlich vernichtet werden müssen.
Unsicherheit über zukünftige Verfallsdaten
Die Haltbarkeit von Paxlovid war bereits zweimal verlängert worden – von ursprünglich einem Jahr auf 18 Monate im September 2022 und dann auf 24 Monate im Februar 2023. Ohne eine weitere Verlängerung hätten die ersten Packungen ihr Verfallsdatum Ende Mai 2023 erreicht. „Eine weitere Verwendung wird derzeit geprüft“, teilte das BMG der „Welt“ mit.
Deutschlands Einkaufspolitik sticht hervor
Im Vergleich zu anderen europäischen Staaten hebt sich Deutschland mit seiner Einkaufspolitik ab. Die britische Analyse-Firma Airfinity erklärte: „Die EU hat insgesamt rund 3,5 Millionen Packungen bei Pfizer bestellt“. Die genaue Verteilung innerhalb Europas ist unbekannt, doch einige Länderdaten sind verfügbar. Frankreich bestellte 500.000 Packungen, Italien 600.000, Spanien 340.000 und die Schweiz lediglich 12.000. Nur Großbritannien übertraf Deutschland mit 2,5 Millionen Bestellungen. Laut Airfinity sind europaweit 1,5 Millionen Packungen abgelaufen, wovon fast ein Drittel in deutschen Lagern lagert.
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