Am Samstag (10. Juni) demonstrieren 150 Tierrechtsaktive für die Schließung aller Schlachthäuser. „Friedlich und lautstark“ wollen sie die Abschaffung der Tötung von Tieren fordern und sich für eine klimafreundliche und vegane Lebensweise einsetzen.
Der Fleischkonsum in Deutschland ist so stark gesunken wie noch nie. Pro Person liegt dieser 2022 bei 55 Kilo und damit 12 Prozent weniger als im Vorjahr. Und auch die Fleischexporte sind um 16 Prozent zurückgegangen, bei den Importen waren es sogar 19 Prozent. „Wo besonders viele Tiere gehalten werden, sind die Grenzen der Umweltbelastung schnell erreicht. Trauriger Spitzenreiter in Deutschland ist das Bundesland Niedersachsen, wo sich deutschlandweit die meisten Betriebe der Tierindustrie drängen – von Futtermittelwerken und Mastanlagen bis zu Schlachthöfen und Wurstfabriken“, erklärt Katharina Friess von ARIWA OWL, die seit 2016 Demos unter dem Titel „Schlachthäuser schließen“ organisieren. „Die Produktion tierischer Lebensmittel wie Fleisch ist durch Waldrodungen, Pestizideinsätze und Biodiversitätsverluste eine große Bedrohung für die Umwelt. In Niedersachsen sind es vor allem Millionen Kubikmeter Gülle, Jauche und Gärreste, die auf Weiden und Äckern als Dünger ausgebracht werden und so stark zur Verunreinigung des Grund- und Trinkwassers beitragen.“
Start um 12 Uhr vor dem Theater
Erstmals findet die Demo auch in Osnabrück statt. Grund für die Ortswahl ist aber nicht nur, weil Niedersachsen so ein stark landwirtschaftlich geprägtes Bundesland ist, sondern auch der Schlachthausskandal in Bad Iburg. Hunderte abgemagerte und bewegungsunfähige, teils sogar tote Rinder wurden dort vermutlich jahrelang mit Ketten und Seilwinden von Viehtransportern gezogen. „Tierausbeutung ist absolut unzeitgemäß und vollkommen unnötig. Deshalb fordern wir das Ende dieses sinnlosen Leids und die Schließung aller Schlachthäuser“, sagt Organisatorin Ronja Bäumer.
Die Auftaktkundgebung beginnt um 12 Uhr auf dem Theatervorplatz. Geplant sind Redebeiträge von Extinction Rebellion Osnabrück, Vegans for Future und Umweltbildungswerk e. V. Außerdem soll es Live-Musik von Neo C aus Münster und Carrots Don’t Cry sowie eine Tanz-Performance geben. Weitere Infos gibt es hier.