Mehr als 100 Einsatzkräfte waren an der Katastrophenschutzübung in Südmerzen beteiligt. Das Szenario sah einen umfangreichen Rettungsdiensteinsatz, Verkehrsunfall und Personensuche vor. / Fotos: Landkreis Osnabrück/Benedikt Guss
Ein Großaufgebot an Rettungskräften war jetzt an der Südmerzener Straße im Einsatz. Grund war eine Übung des Landkreises Osnabrück, bei dem ein umfangreicher Rettungsdiensteinsatz, ein Verkehrsunfall und eine Personensuche simuliert wurden.
Das Szenario sah vor, dass eine Tagung aus dem Ruder gelaufen war. Einige der Teilnehmer hatten unbekannte Substanzen eingenommen und irrten anschließend orientierungslos auf dem Gelände und die angrenzende Landstraße umher. Ein PKW, der einer Person ausweichen musste, kollidierte durch das Manöver mit einem Baum. Zudem wurde eine Person vermisst. Zunächst wurden drei Rettungswagen, ein Krankentransportwagen und ein Notarzteinsatzfahrzeug sowie die Feuerwehr Merzen durch die Regionalleitstelle Osnabrück zur Südmerzener Straße alarmiert.
15 „Verletzte“ zu versorgen
Nach Eintreffen des ersten Rettungswagens und dessen Rückmeldung über eine größere Anzahl an Verletzten wurde das Einsatzstichwort auf MANV (Massenanfall von Verletzten) erhöht. Neben dem Regelrettungsdienst rückten daraufhin aus dem gesamten Nordkreis weitere Einheiten des Malteser Hilfsdienstes, des Deutsches Roten Kreuzes sowie die örtliche Einsatzleitung Rettungsdienst mit dem Organisatorischen Leiter Rettungsdienst und dem Leitenden Notarzt aus. Zusätzlich wurde die Informations- und Kommunikationsgruppe des Landkreises Osnabrück hinzugezogen, die die Einsatzleitung der Feuerwehr unterstützte und die Drohne zur Personensuche einsetzte. Die rund 15 Verletzten, dargestellt von Freiwilligen des DLRG Landesverbands Nordrhein-Westfalen, wurden durch die Einheiten des Rettungsdienstes betreut und behandelt. Der verunfallte PKW-Fahrer musste durch die Feuerwehr Merzen und die hinzugezogene Wehr aus Neuenkirchen mittels hydraulischen Rettungsgerätes befreit und im Anschluss ebenfalls medizinisch versorgt werden. Die vermisste Person konnte in einem angrenzenden Feld aufgefunden werden.
Organisation und Menschenrettung
Ziel der Einsatzübung war neben der technischen und medizinischen Menschenrettung insbesondere die sinnvolle, strukturierte Organisation der Einsatzstelle. Ein verstärktes Augenmerk wurde dabei auf die Arbeit der „OrgL“ (Organisatorische Leiter Rettungsdienst) gelegt. Diese nahmen im Rahmen der jährlichen Herbstfortbildung an der Übung teil. Ihre Aufgabe besteht darin, die Einsatzstelle räumlich zu organisieren sowie die eingesetzten Einsatzkräfte sinnvoll einzusetzen. Des Weiteren wurde der Einsatz das „Ivena-ManV System“ geübt. Dieses stellt die Kommunikation zwischen dem Rettungsdienst und den Krankenhäusern der Region sicher. Patientendaten können hier vor Ort registriert werden und an die jeweiligen Kliniken übermittelt werden. So kann unter anderem der Transportfortschritt von der Einsatzstelle in die Krankenhäuser von allen Patienten überwacht werden.
Corona verhinderte Übungen
Es waren rund 100 Personen an der Übung beteiligt. Die Organisation übernahm der Fachdienst Ordnung des Landkreises Osnabrück zusammen mit den beteiligten Feuerwehren und Hilfsorganisationen. Seit der letzten großen MANV-Übung im Januar 2020, damals im Reginenstift in Fürstenau, konnten aufgrund der Corona-Pandemie keine Übungen mehr durchgeführt werden. „Unsere Einsatzkräfte vom ersten Rettungswagen und der Feuerwehr, bis zur örtlichen Einsatzleitung Rettungsdienst mit Organisatorischem Leiter und Leitendem Notarzt müssen im Einsatzfall 100 Prozent zusammenarbeiten. Übungen wie diese sind immer wieder notwendig und essentiell!“, betont Amin Schnieder vom Fachdienst Ordnung des Landkreises Osnabrück.