Die United Auto Workers (UAW), eine einflussreiche US-Autogewerkschaft, hat gegen Mercedes wegen Behinderung der Gewerkschaftsgründung in einem Werk in Alabama Beschwerde eingereicht. Gewerkschaftschef Shawn Fain bezichtigt den deutschen Autobauer, die Menschenrechte von Gewerkschaftsaktivisten zu verletzen und gegen geltendes Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz zu verstoßen.
Gewerkschaft wirft Mercedes Behinderung der Gewerkschaftsgründung vor
Shawn Fain, der Chef der mächtigen US-Autogewerkschaft UAW, erhöht den Druck auf Mercedes. Er wirft dem deutschen Autohersteller vor, die Gründung einer Gewerkschaftsvertretung in dessen Werk im US-Staat Alabama zu behindern. Fain sagte dem Wirtschaftsmagazin “Capital”: “dass sich Mercedes in Deutschland in einer bestimmten Weise verhält und in Amerika völlig anders.” Fain betonte: “Wir stehen an einem entscheidenden Moment unserer Generation, um für die Arbeiterklasse in Amerika Sicherheit zu erringen.”
Eroberung der gewerkschaftsfreien Südstaaten
Die UAW plant, den bisher weitgehend gewerkschaftsfreien Südstaaten der USA zu erobern. Dieses Vorhaben hat die Gewerkschaft in den vergangenen drei Jahrzehnten erfolglos versucht. Fain sieht nun die Chance zum Durchbruch und konnte bereits einen bedeutenden Erfolg verbuchen.
Unternehmen unter Druck
Fain wirft neben Mercedes auch Volkswagen vor, aktiv gegen die Gründung von Arbeitnehmervertretungen vorzugehen. Dieses sogenannte “union busting” umfasst laut Experten Maßregelungen der Gewerkschaftsaktivisten und zwangsweise Betriebsversammlungen, in denen Manager Druck ausüben und Zweifel säen. Dies wurde auch aus den Aussagen des US-Chefs von Mercedes, Michael Göbel, bei einer Veranstaltung im Februar interpretiert.
Position von Mercedes
Göbel wurde mit den Worten zitiert: “Arbeiter sollten keine Beiträge zahlen müssen, die Millionen Dollar jährlich für eine Organisation schaffen, bei der es keine Transparenz über die Verwendung des Geldes gibt.” Ein Unternehmenssprecher fügte hinzu, dass Mercedes “Fakten und Meinungen” teile, um seinen Mitarbeitern eine fundierte Entscheidung zu ermöglichen.
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