Die kürzlich vom Bundestag beschlossenen verkürzten Fristen für Einbürgerungen könnten laut der Türkischen Gemeinde in Deutschland erhebliche Auswirkungen haben. Dies könnte zu einem drastischen Anstieg der Anträge und potenziell überlasteten Behörden führen.
Großer Anstieg der Einbürgerungsanträge erwartet
Nach dem neuen Beschluss des Bundestags über kürzere Fristen für Einbürgerungen, prognostiziert die Türkische Gemeinde in Deutschland spürbare Konsequenzen. Deren Vorsitzender Gökay Sofuoglu sagte dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“: „Wenn sich herumspricht, was in dem neuen Gesetz steht, wird die Zahl der Anträge auf Einbürgerung kontinuierlich steigen“. Er schätzt, dass dieses Jahr und in den Folgejahren rund 50.000 Anträge gestellt werden.
Sofuoglu geht sogar noch weiter und erwartet, dass langfristig alle 1,5 Millionen türkischstämmigen Bürger in Deutschland, die bisher keine deutsche Staatsbürgerschaft besitzen, eine doppelte Staatsbürgerschaft erlangen werden: „Viele werden merken, dass die Vorteile die Nachteile überwiegen.“
Angst vor überlasteten Behörden
Die Türkische Gemeinde in Deutschland zeigt sich jedoch besorgt über die Bearbeitungszeiten. Laut Sofuoglu seien die Behörden bereits jetzt überfordert: „Die Behörden werden nicht in der Lage sein, alle Anträge zu bearbeiten.“
Die vom Bundestag beschlossene Reform des Staatsbürgerschaftsrechts, gestützt von der Ampel-Koalition, sieht vor, dass Mehrstaatigkeit bei Einbürgerungen generell akzeptiert werden soll und eine Einbürgerung in der Regel nach fünf anstatt acht Jahren Aufenthalt möglich sein soll. Bei „besonderen Integrationsleistungen“ könnte die Einbürgerung bereits nach drei Jahren stattfinden.
Ebenfalls soll die Aufenthaltsdauer für ausländische Eltern, deren Kinder automatisch durch Geburt im Inland die deutsche Staatsangehörigkeit erwerben, entsprechend verkürzt werden. Das Gesetz muss nun noch den Bundesrat passieren, der bereits mehrere Änderungsvorschläge vorgebracht hat.
✨ durch KI bearbeitet, .