Personal- und Betriebskosten, die Gründe sind die gleichen wie bei der letzten Preiserhöhung vor knapp drei und vor zwei Jahren: Die Stadtwerke erhöhen erneut die Preise für Ihre Schwimmbäder.
Supersommer spülte kein Geld in Freibadkassen
Ab dem 1. Oktober werden die Eintrittspreise für das Nettebad, Moskaubad und das Schinkelbad um durchschnittlich 6,7 % angehoben, das teilte Bäderchef Wolfgang Hermle am Dienstagvormittag im Pressegespräch mit.
Dass ein Supersommer trotzdem kein Geld in die Kassen spült rechnete der Bäderchef beispielhaft vor. So wurde in diesem Jahr zeitweise doppelt so viel Personal am Beckenrand benötigt wie an durchwachsenen Sommertagen der Vorjahre. Und da der Gesetzgeber pro Badegast 30 Liter Frischwasser verlangt, das trotz Sommerwetter erst noch auf Badetemperatur gebracht werden muss, bedeutet eine tolle Freibadsaison auch zusätzliche Energiekosten. Überschlägig gerechnet brachte das gute Wetter unterm Strich nur ein um etwa 8.000 Nur besseres Ergebnis.
Nutzungsverhalten hat sich deutlich gewandelt
Gleichzeitig kämpfen die Schwimmbäder der Hasestadt – analog eines bundesweit feststellbaren Trends – mit einem geänderten Nutzungsverhalten. Die Zeiten, da „alle“ bei Sommerwetter ins Freibad gingen sind ebenso vorbei wie der Schwimmbadbesuch am frühen Nachmittag. Echte „Spitzen“ an den Kassen erlebten die städtischen Bäder dafür immer häufiger erst um 17 Uhr – und so werden die Badezeiten kürzer und damit auch die Eintrittserlöse geringer.
Ein Lichtblick, so der Bäderchef, sind da die externen Besucher, die aus immer größerer Entfernung nach Osnabrück kommen. länger im Schwimmbad bleiben und pro Kopf deutlich mehr verzehren und bezahlen als die Stammgäste aus der Region.
Während die Preis für Schwimmvereine konstant bleiben, ebenso wie die Eintrittspreise für Kinder (2 Euro), erhöhen sich zum Beispiel die Basistarife – als Teil der „Daseinsvorsorge“ für die Bürger der Stadt – von 4,50 auf 4,80 Euro im Moskau- und Schinkelbad und von 5,80 auf 6,20 Euro im Nettebad zum 1. Oktober.
Kein Sanierungsstau und im Vergleich noch preisgünstig
Im regionalen aber auch bundesweiten Wettbewerb sieht Wolfgang Hermle die Osnabrücker Bäder immer noch als günstig an. Selbst Bäder die deutlich weniger Attraktionen wie Rutschen oder umfangreiche Saunalandschften bieten, sind meist teurer. Regelmäßige Beuscherbefragungen ergeben, dass vor allem auswärtige Besucher, die ein schlechteres Preis/Leistung-Niveau aus ihrer Heimat kennen, Osnabrück ein gutes Zeugnis ausstellen.
Was die Zukunft angeht will Hermle weitere und massvolle Preissteigerungen nicht ausschließen, da die Osnabrücker Schwimmbäder aber keinen Sanierungsstau vor sich herschieben, ist nicht mit bösen Überraschungen zu rechnen.