Seit den 1950er Jahren wird in Thiene nördlich von Bramsche ein guter Teil des in Osnabrück benötigten Trinkwassers gewonnen und aufbereitet. Doch die Tage des alten Wasserwerks sind gezählt: Die SWO Netz beginnt nun mit dem Bau einer modernen und energieeffizienten Anlage.
„Mit diesem Projekt investieren wir gezielt in die Zukunft der Trinkwasserversorgung für Osnabrück und die Region“, sagt Daniel Waschow, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Osnabrück. „Das neue Wasserwerk wird nicht nur technisch auf dem neuesten Stand sein, sondern auch deutlich energieeffizienter arbeiten als sein Vorgänger aus den 1950er Jahren.“ Durch die neue Bauweise wird weniger Pumpenleistung und somit weniger Energie benötigt. Zudem wird ein Teil des Spülwassers in den Aufbereitungsprozess zurückgeführt, was zusätzlich Wasserressourcen schont. Auf dem Werksdach wird über PV-Anlagen ein Teil des benötigten Stroms gewonnen.
Die neue Anlage entsteht direkt neben dem Altbau, der bis zur Fertigstellung seines Nachfolgers in Betrieb bleiben wird. Zusätzlich baut die SWO Netz eine neue Energiezentrale mit Notstromversorgung. Voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2028 soll das neue Wasserwerk langsam angefahren werden und 2029 vollständig in Betrieb gehen.
Bauarbeiten beginnen in Kürze
Die Bauarbeiten beginnen jetzt. Zunächst werden zwei bis zu sieben Meter tiefe Baugruben ausgehoben, in der jeweils das Betonfundament für das Wasserwerk mit Reinwasserkeller und eine Absetzbeckenanlage errichtet wird. „Alleine diese Arbeiten, die von Tauchern unter Wasser ausgeführt werden, nehmen rund ein Jahr in Anspruch. Im Anschluss daran bauen wir das Wasserwerksgebäude, in dem die moderne Aufbereitungstechnik untergebracht sein wird“, erklärt Tino Schmelzle, Geschäftsführer der SWO Netz. Unter anderem werden im Aufbereitungsprozess Eisen und Mangan aus dem Rohwasser gefiltert.
Das Wasserwerk Thiene spielt eine wichtige Rolle in der Trinkwasserversorgung für die Stadt Osnabrück. Es liefert etwa ein Drittel des hier benötigten Wassers über eine Transportleitung, die ebenfalls in den kommenden Jahren neu gebaut werden soll. „Wir sind uns der großen Verantwortung bewusst, die wir für die Trinkwasserversorgung der Stadt tragen. Die Investitionen im Rahmen unseres Nachhaltigkeitsprogramms Wasser sind daher auch als klares Bekenntnis zu sehen, dass die Versorgung mit dieser kostbaren Ressource zu unseren Kernaufgaben gehört“, so Waschow.