Immer wieder berauben Trickdiebe gezielt ältere Menschen. Am Mittwoch (28. Mai) wurden zwei Osnabrücker Seniorinnen Opfer von falschen Handwerkern. Die Polizei fahndet nach den Tätern und bittet um Hinweise.
Am Mittwochmorgen klingelte es gegen 10:45 Uhr an der Tür einer 81-jährigen Osnabrückerin in der Wiesenstraße. Ein Mann meldete sich in der Gegensprechanlage und gab sich als Handwerker aus, der eine Überprüfung im Badezimmer der Seniorin vornehmen müsse. Ein Wasserrohrbruch sollte ausgeschlossen werden. Zusammen mit dem falschen Handwerker ging die 81-Jährige ins Badezimmer. Die Dusche und der Wasserhahn wurden wiederholt durch den falschen Handwerker „überprüft“. Gleichzeitig verwickelte er die Frau in ein nettes Gespräch. Nach rund 10 Minuten war die Überprüfung abgeschlossen und der Handwerker konnte zum Glück keinen Wasserrohrbruch feststellen. Beim Verlassen des Badezimmers bemerkte die Frau, dass ihr Wohnungstür offen stand, dies kam ihr merkwürdig vor. Kurze Zeit später stellte sie fest, dass ihr Schmuck entwendet worden war. Der falsche Handwerker war bereits geflüchtet. Es ist davon auszugehen, dass ein Komplize den Aufenthalt im Badezimmer ausgenutzt hat, um die Wohnung nach Wertsachen zu durchsuchen und diese zu stehlen.
Der falsche Handwerker kann wie folgt beschrieben werden:
- männlich
- 30 bis 35 Jahre alt
- 175-180 cm groß
- stämmiger Körperbau
- schwarze Haare, kurz, an den Seiten rasiert
- schwarze Jacke mit einem hellen Aufdruck auf dem Rücken
- blaue Jeans
- weiße Turnschuhe
- auffällige Zahnlücke zwischen den Schneidezähnen
- weiße Handschuhe
- sprach akzentfreies Deutsch
Zweiter Trickdiebstahl am Mittwochmittag
Am Mittwochmittag, gegen 12 Uhr, klingelte ein falscher Handwerker in der Iburger Straße bei einer 88-jährigen Osnabrückerin. Auch er berichtete von einem möglichen Wasserrohrbruch und einer notwendigen Überprüfung im Badezimmer der alten Dame. Als sich beide im Badezimmer aufhielten, schloss der Mann die Badezimmertür und führte zusammen mit der Seniorin verschiedene „Untersuchungen“ ihrer Wasserarmaturen durch. Erst als sich die Dame über die Wasserverschwendung beschwerte, waren die Tests plötzlich abgeschlossen und der Handwerker verließ zügig die Wohnung. Dann bemerkte die 88-Jährige, dass Teile ihrer Wohnung durchwühlt worden waren. Auch bei ihr fehlte der Schmuck.
Der falsche Handwerker wurde im zweiten Fall wie folgt beschrieben:
– männlich
– 40 bis 50 Jahre alt
– kräftige Figur
– runder, dicker Kopf
– ca. 170 cm groß
– keine Brille
– kein Bart
– „Urlaubsbräune“
– dunkel gekleidet
– weiße Handschuhe mit Emblem auf dem Handrücken
Polizei vermutet Zusammenhang zwischen den Taten
Da zwischen den beiden Taten eine enge zeitliche und örtliche Nähe besteht und sich das Vorgehen stark ähnelt, vermutet die Polizei einen Zusammenhang zwischen den Taten. Aufgrund der abweichenden Personenbeschreibungen könnten die Täter die Rollen bei den Taten getauscht haben. Wer Hinweise zu den Taten geben kann, insbesondere wer Personen kennt, auf die die Beschreibungen zutreffen, meldet sich bitte bei der Polizei unter der Rufnummer 0541-327-2115. Die Polizei möchte die Bürgerinnen und Bürger vor dieser und ähnlichen Betrugsmaschen warnen. Es ist hilfreich, Verwandte oder Nachbarn zu sensibilisieren. Trickdiebstähle sollten immer bei der Polizei zur Anzeige gebracht werden.